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Sounds! Album der Woche & Interview: Fontaines D.C. «Romance»
Aus Sounds! vom 26.08.2024. Bild: Theo Cottle
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Kulturtipps der Woche Fontaines D.C. bis «Favorita»: feine Tipps fürs Wochenende

Vom feinsten Breitwand-Rock bis zum rasanten Roman: Unsere Tipps aus den SRF-Redaktionen.

Albumtipp

«Romance» von Fontaines D.C.: «Star Trek: The Next Generation» oder Anime wie «Akira» waren es, die den grössten Einfluss auf das vierte Album seiner Band hatten, erzählt Conor Curley, Gitarrist des Dubliner Quintetts, das in seiner Heimat und in Grossbritannien nur noch die allergrössten aller Festivalbühnen sein Zuhause nennt. Wie einst bei «Star Trek» heisst es auch für Fontaines D.C. und ihr viertes Album «dort hinzugehen, wo noch kein Mensch zuvor war». Ein herrlich selbstsicheres Breitwand-Rockalbum, das sich sogar mit Oasis messen darf. (Luca Bruno)

Buchtipp

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«Favorita» in aktuellen Buchempfehlungen
aus BuchZeichen vom 27.08.2024. Bild: Keystone / GAETAN BALLY
abspielen. Laufzeit 24 Minuten 20 Sekunden.

Rasanter Roman: Fila will eigentlich nur aufklären, unter welchen Umständen ihre Mutter gestorben ist. Dabei gerät sie jedoch unversehens zwischen die Fronten eines erbitterten Kampfes im italienischen Untergrund: Hier eine Gruppe revolutionärer Frauen gegen ein System, das sie unterdrückt, ausnutzt und ermordet – dort die Neofaschisten, die den Umsturz an einem neuen «Tag X» planen. Autorin Michelle Steinbeck knöpft sich in ihrem zweiten Roman grosse Themen vor: Femizide, Faschismus und Verschwörungen. Das Resultat ist trotz der holzschnittartigen Anlage alles andere als sperrig: ein rasanter, wilder, fantastischer Roman. (Simon Leuthold)

Buchhinweis

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Michelle Steinbeck: «Favorita». Park x Ullstein, 2024.

Filmtipp

Stay or go: Weil die Pensionskasse einer Grossbank in Zürich einen Neubau plant, werden die Mietenden eines älteren Wohnquartiers unter Druck gesetzt. Der Dokfilm «Brunaupark» zeichnet ein kurzweiliges Stimmungsbild und porträtiert Menschen, die mit der Situation mehr oder weniger kampflustig umgehen. Dabei wird deutlich, dass der Druck von oben auch im Quartier Konflikte schürt – etwa, weil die befristete Zwischennutzung des Lebensraums durch Neuzuziehende nicht allen passt. (Georges Wyrsch)

Hinweis

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«Brunaupark» von Felix Hergert und Dominik Zietlow läuft seit dem 29. August in den Deutschschweizer Kinos.

Bühnentipp

Kind mit Zöpfen und Apfel auf dem Kopf.
Legende: Regisseurin Annette Windlin wagt mehr Weiblichkeit: Walterli etwa ist in diesem Stück ein Tellenmädchen. KEYSTONE / Urs Flueeler

Mitreissend: Die Tellspielgesellschaft Altdorf bringt zum 125-Jahr-Jubiläum Schillers Tell auf die Bühne. Regie führt Annette Windlin. Sie fragt: Ist Tell ein Held oder ein Mörder? Wann wehrt man sich gegen eine Ungerechtigkeit? Wann kippt Sich-Wehren in Rache? Die Inszenierung ist mal düster und brutal, mal witzig und heiter. Sie zeigt starke Frauen, einen beatboxenden Tell und viele actionreiche Kampfszenen. (Fabienne Naegeli)

Hinweis

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Die Tellspiele Altdorf finden vom 24. August bis 19. Oktober statt.

Ausstellungstipp

Galerieraum mit zwei Wandteppichen und Blick durch eine Tür auf ein buntes Wandmosaik.
Legende: Das Kunstmuseum Thun zeigt historische Textilkunst von Gunta Stölzl und Johannes Itten. Auch mit dabei: farbenfrohe Tapeten der zeitgenössischen Designerin Annina Arter. David Aebi

Raffiniert: Die Weberin und Designerin Gunta Stölzl und der Maler und Kunsttheoretiker Johannes Itten, die ab den 1930er-Jahren in der Schweiz wirkten, haben ein Stück Schweizer Textilkunstgeschichte geschrieben. Zu entdecken sind raffinierte, grafische Muster und feine Unterschiede in Textur und Farbe. Die Entwürfe für Teppiche, Möbel- und Vorhangstoffe sind zeitlos modern. Wobei sich Itten mehr als verspielter Theoretiker zeigt und Stölzl als nüchterne Handwerkerin. Das Kunstmuseum Thun schlägt geschickt den Bogen in die Gegenwart: mit farbenfrohen Tapeten der Schweizer Textildesignerin Annina Arter. (Sarah Herwig)

Hinweis

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Die Ausstellung «Gunta Stölzl und Johannes Itten. Textile Universen» im Kunstmuseum Thun dauert bis 1. Dezember 2024.

Konzerttipp

Gegen das Vergessen: 79 Jahre nach Auschwitz ist es Zeit, der Opfer zu gedenken und die Überlebenden zu feiern – mit Musik, Gedichten und ganz viel Lebensfreude. «79 Rosen» heisst das Projekt, das in vier Schweizer Städten Lieder und Gedichte des Judentums, von Roma, Sinti, Jenischen und aus anderer Kulturen präsentiert. Es spielt die Roma-Musikgruppe «Ssassa» gemeinsam mit dem virtuosen Sinto-Violinisten Markus Reinhardt (ein Grossneffe von Django Reinhardt) dem jüdischen Sänger Omer Nevo und der beeinträchtigten Rapperin Sarita Duracell. (Jenny Berg)

Hinweis

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Fünf Konzerte finden statt: am 5., 6., 8. und 9. September 2024 in St. Gallen, Luzern, Zürich und zum Abschluss in Schaffhausen.

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Radio SRF 3, Sounds!, 26.8.2024, 21 Uhr. ; 

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