Literaturtipp
Cooler Kosmos. Einmal mehr führt uns Heinrich Steinfest in seine Welten. Und wie immer kommen einem die Dinge dort vertraut und merkwürdig zugleich vor. Diesmal geht’s in die Welt der Kunst, in der es bekannte Werke von Yves Klein oder Jacob van Ruisdael gibt, aber auch welche, die nur im Steinfest-Kosmos existieren. Vor allem aber erzählt er uns die Geschichte einer spektakulären Suche nach einer verschwundenen Künstlerin, die von Wien nach Japan führt und wieder zurück. Grosses Kino und beste Literatur. (Michael Luisier)
Kinotipp
Zärtliche Zombiewelt. Verstorbene erwachen wieder zum Leben und kehren zu ihren trauernden Hinterbliebenen zurück. «Handling The Undead» ist eine langsame, melancholische Variante des Zombiefilms, ein Nachdenken über Trauer und Verlust statt blutigem Gemetzel. Fans des klassischen Zombiefilms sollten sich aber von der ruhigen Gangart nicht abschrecken lassen: Regisseurin Thea Hvistendahl beherrscht das Genre bis ins Detail und zieht zum Ende hin die Genreschraube an. Ein wunderbarer Film, der sich gar nicht entscheiden muss, ob er Arthousekino oder Genrefilm sein will. Er vereint beides zu einem sehr eigenwilligen und schönen Werk. (Brigitte Häring)
Albumtipp
Anspielungsreiches Album. Metallicas «Master of Puppets» oder Radioheads «OK Computer» zeigen: Im dritten Album steckt die wahre Identität einer Band. Geht man nach dieser Theorie, besteht Cigarettes After Sex aus schlüpfrigen Beats, verschlafenem Gesang und federweichen Gitarren, denn «X's» macht die Drei in Cigarettes After Sex' Diskografie komplett. Thematisch bleiben die Amerikaner bei Liebe, Breakups und natürlich Sex. Trotz wiederkehrender Themen ist die Inspirationsquelle breit, so Sänger Greg Gonzalez: Metal, Hip Hop und Tejano, Françoise Hardy, Erik Satie und Cocteau Twins sollen in dieser Platte stecken. (Lea Inderbitzin)
Konzerttipp
Garantiert sommerliche Vibes. Erst gerade war sie noch ein Kinderstar in der Jugend-Bigband «San Andreu» in Barcelona, inzwischen ist Andrea Motis gefeierte Jazz-Trompeterin und -Sängerin mit acht eigenen Alben, Mutter zweier Kinder und noch keine 30. In St. Moritz bringt sie ihr aktuelles Album auf die Bühne: Die farbenfrohe Zusammenarbeit mit einem chilenischen Streichorchester ist dort zu sehen – und zu hören. (Jodok Hess)
Kunsttipp
Reizender Reigen. Still, aber voller Kraft: Die Schweizer Künstlerin Silvia Bächli hat sich mit sehr zurückhaltenden Namen einen Namen in der internationalen Kunstwelt gemacht. Das Kunstmuseum Winterthur zeigt eine kleinere Retrospektive mit wenigen älteren und vielen neuen Arbeiten. Bächli selbst hat die Säle und Tischvitrinen komponiert und dabei einen visuellen Reigen geschaffen, in dem Motive, Farben, Gesten sich wiederholen, variieren, aufeinander beziehen. Eine Ausstellung für aufmerksame Augenmenschen. (Alice Henkes)