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u40 – junge Schweizer Kunst Beni Bischof: Närrische Kunst und schlaflose Nächte

Er bohrt Finger durch Hochglanztitel, lässt Lamborghinis ohne Räder durch die Luft schweben und zeichnet, zeichnet, zeichnet. Für Beni Bischof bedeutet Kunst zu machen auch, sich immer wieder neu davontragen zu lassen.

Das Projekt «u40»

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Wie arbeiten Künstler unter 40 in der Schweiz? Wovon und wofür leben sie? Das Projekt u40 der Sternstunde Kunst gibt in zwei Dokumentarfilmen während 5 Jahren Einblick in das Leben und Werk von 5 jungen Schweizer Künstlerinnen und Künstlern.

«Leinwand spannt Künstler auf», steht auf einer Skizze, auf der man einen Mann, aufgespannt auf einen Holzrahmen sieht, daneben steht eine Leinwand. Solche Verdrehungen mag Beni Bischof.

Er will Humor in die Kunst bringen, sagt er, und sieht sich da in der Tradition der Hofnarren. Auch wenn man ihm persönlich begegnet, bringt er sein Gegenüber immer wieder zum Schmunzeln. Zum Beispiel wenn er behauptet, dass er seine Farben nur mit «Evian»-Wasser anrührt. Ein Witz natürlich. Doch er relativiert damit die Kunst, die sich mitunter selbst allzu ernst nimmt. Das ist Absicht bei Beni Bischof.

Die Künstler im Porträt

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Rhythmus im Atelieralltag

Andererseits wird er seit Jahren von Existenzängsten geplagt. Seit er Familie hat, noch etwas stärker. Sein Sohn ist vier Jahre alt. Beni Bischof verrät wenig über seine Familie, aber er lebt momentan ein klassisches Modell. Die Frau ist zuhause, sorgt sich um das Kind. Er brauche das als Gegenpol, verrät der 40-jährige Bischof.

Was er auch braucht, sind gute Freunde. Wenn er in seinem Atelier ist, trifft er sich fast jeden Mittag mit John. John ist ein alter Freund aus Jugendtagen und hilft auch beim Einrichten von Ausstellungen. Er gibt dem Atelieralltag von Beni Bischof einen Rhythmus.

Radiosendungen zu Beni Bischof

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Der Band «Texte 2» von Beni Bischof ist eine Sammlung von Witzen, dummen Sprüchen und Spammails ist. Unterhaltung pur, meint die Radio-Lilteraturkritikerin Nora Zukker.

Beni Bischof klebt frei und intuitiv fremde Bilder zu einem neuen Werk. Ständig überlegen, wer der Urheber ist, sei ihm zu anstrengend, sagt er in der Sendung Kontext.

Schützende Blase

«Du wirst ein Künstler», wurde Beni Bischof schon als Kind prophezeit. Und so kam es dann auch. Nach Abwägen aller Möglichkeiten, nach einem Studium als Grafiker, nach vielen Brotjobs, entschied sich Beni Bischof für den Beruf des Künstlers.

Seitdem plagen ihn die Existenzängste noch mehr, doch wenn er sich beim Malen oder Zeichnen wie in einer Bubble, einer Blase fühlt, kann er die Ängste für Tage und Wochen ausschalten. Diesen Zustand liebt Beni Bischof.

Raum für düstere Momente

Vor Ausstellungen aber, da nützt das alles nichts. Da kommt der Druck unbarmherzig und lässt ihn nachts schlaflos daliegen. Inzwischen weiss er, dass das dazugehört. Dass die Gedanken, die einen nachts beschäftigen, wichtig sind für die Arbeiten.

Video
Beni Bischof stellt im Kunstmuseum St. Gallen aus
Aus Kultur Extras vom 20.02.2015.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 34 Sekunden.

Und auch die düsteren Momente sieht man in seinen Werken. Wenn er zum Beispiel in seiner Ausstellung «Sensory Spaces 9» im renommierten Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam einen engen, fast bedrückenden Korridor einrichtet, hinter dessen Türen sich immer ein dunkles Geheimnis zu verstecken droht.

Auf die Frage, ob für ihn Kunst eine Suche sei, antwortet Beni Bischof: «Vielleicht ist die Suche nach der Kunst eher eine Sucht nach der Suche.»

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