Fährt man in Zürich in den Hauptbahnhof ein, begegnet man gleich zwei ihrer Kunstwerke. Auf die Mauern des Clubs «Hive» hat sie ihre typische Hand gemalt, die einen Zweig zwischen den Fingern hält. Gerade um die Ecke ist eines ihrer Lieblingsmotive verewigt: ein leuchtender, farbiger Pfau.
Maja Hürsts Kunst hat eine unverwechselbare Bildsprache. Diese entwickelt die gelernte Grafikerin immer weiter.
Neue Lust an der kleinen Leinwand
Die Künstlerin hatte früh den Drang ein Leben zu führen, das sie selber bestimmt und das in kein Achtstundenschema passen muss. Konkret bedeutet das: nächtelang arbeiten und an ihren Werken schaffen. Malen ist für sie eine Möglichkeit, sich aus dem Alltag zu lösen. Ganz für sich zu sein. Dabei hört sie oft stundenlang Hörbücher.
Immer häufiger wird Maja Hürst auch für grosse Wandbemalungen angefragt. Dazwischen organisiert sie bei sich zu Hause Treppenhaus-Ausstellungen oder wird eingeladen. Wie 2014, als sie in einem Privatmuseum in Ziegelbrücke eine grosse Einzelausstellung hatte.
Die grossen Wandbilder liebt sie immer noch, doch in den letzten Jahren hat sie zunehmend ihre Lust an der kleineren Leinwand entdeckt. Und sie hat sich mit der Abstraktion beschäftigt. Ein ganzer Zyklus von Bildern ist so entstanden.
Die Welt anschauen
Leben und arbeiten findet bei Maja Hürst hauptsächlich an zwei Orten statt: in ihrer grossen Zürcher WG und in Berlin. Dort baut sie 2017 zusammen mit ihrem Freund, einem Architekten, ein Atelierhaus.
Doch auch in Zukunft möchte sie, die mehrere Sprachen spricht, den Winter über in wärmeren Gefilden arbeiten: Brasilien, Thailand, Indien. Für Maja Hürst ist Kunst auch eine Art Lebensstil, mit dem sie sich gesellschaftlichem Druck und dem hektischen Alltag entzieht: «Kunst machen ist eben auch dasitzen und die Welt anschauen und in den simpelsten Sachen Schönheit sehen, die Welt wahrnehmen. Wie der Körper Essen braucht, brauche ich Inputs. Das ist auch Teil des Schaffens.»