«Mit Clemens J. Setz zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen Sprachkünstler aus, der mit seinen Romanen und Erzählungen immer wieder menschliche Grenzbereiche erkundet», teilte die Jury zur Begründung mit.
Die verstörende Drastik des 38-jährigen Künstlers steche ins Herz unserer Gegenwart, weil sie einem zutiefst humanistischen Impuls folge.
«Nie gedacht, dass es so früh kommt»
Setz reagierte mit Ehrfurcht auf die Auszeichnung mit dem renommierten Literaturpreis. «Der Name Georg Büchner und auch die Preisträgerinnen und Preisträger der letzten Jahre, sich in das eingereiht zu sehen, ist schon eine Ehre, die kann ich noch nicht ganz fassen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Er habe es eigentlich zuerst gar nicht geglaubt. «Ich hätte nie gedacht, dass es so früh kommt im Leben». Vielleicht mit 70 oder so, das sei schon unerwartet. Einige der bisherigen Preisträger seien seine Vorbilder. Ohne sie hätte er nie angefangen zu schreiben.
Vielfältiges Werk, vielseitiger Autor
2007 erschien Setz' Debütroman «Söhne und Planeten», 2009 sein zweiter Roman «Die Frequenzen» und wiederum zwei Jahre später der Erzählband «Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes».
Es folgten der Roman «Indigo» (2012) und sein 1000-Seiten-Werk «Die Stunde zwischen Frau und Gitarre» (2015). Neben Prosatexten veröffentlichte Setz auch den Gedichtband «Die Vogelstrausstrompete».
Zuletzt sind von Setz «Bot. Gespräch ohne Autor» (2018), «Der Trost runder Dinge» (2019) sowie «Die Bienen und das Unsichtbare» (2020) erschienen.
Berühmte Vorgängerinnen und Vorgänger
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt die mit 50'000 Euro dotierte Auszeichnung seit 1951 an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in deutscher Sprache schreiben.
Die Preisträger müssen «durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Masse hervortreten» und «an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben».
Zu den Preisträgern gehören Max Frisch (1958), Günter Grass (1965) und Heinrich Böll (1967) sowie zuletzt seit 2015 Rainald Goetz, Marcel Beyer, Jan Wagner, Terézia Mora, Lukas Bärfuss und im vergangenen Jahr Elke Erb.