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«Radio Sarajevo» von Tijan Sila: In der Hölle der Belagerung
Aus Literaturclub: Zwei mit Buch vom 12.01.2024. Bild: SRF / Oscar Alessio
abspielen. Laufzeit 27 Minuten 29 Sekunden.

Kulturtipps der Woche Schamlos, erschütternd, flauschig: Das dürfen Sie nicht verpassen

Schmerzhafte Erinnerungen an den Krieg, musikalische Seufzer, spektakuläre Himmelsbilder: Diese fünf Kulturtipps legen wir Ihnen ans Herz.

Literaturtipp

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«Radio Sarajevo»: Interview mit Autor
aus Literaturclub: Zwei mit Buch vom 15.01.2024. Bild: Christian Werner
abspielen. Laufzeit 37 Minuten 35 Sekunden.

Der Bosnienkrieg in den Augen eines Kindes: «Was für ein Buch!», habe ich immer wieder gedacht beim Lesen von «Radio Sarajevo» des deutschen Autors Tijan Sila. Er wurde 1981 in Sarajevo geboren. Die Stadt war während des Bosnienkriegs in den 1990er-Jahren lange Zeit eingekesselt. Tijan Sila schildert in seinem Buch durch die Augen des Kindes, das er damals war, den Horror, den er in der Hölle von Sarajevo erlebte: Hunger, Kälte, Scharfschützen, die Allgegenwart des Todes. Und wie er versuchte, trotz allem ein Kind zu sein. Mit der Distanz von dreissig Jahren stellt sich Tijan Sila dem Grauen von damals – ohne anzuklagen, dafür voller Empathie für die Opfer. In Bosnien und in Kriegen überall auf der Welt. (Felix Münger)

Hinweis:

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Tijan Sila: «Radio Sarajevo». Hanser Berlin, 2023.

Albumtipp

Zu sehen ist Marika Hackman (Porträt).
Legende: Singt gerne über Sex: Marika Hackman. Luka Booth

Viertes Album veröffentlicht: Sie war im Teenageralter mit Supermodel Cara Delevingne in einer Coverband, modelte für Burberry und singt sehr gerne über Sex: Marika Hackman veröffentlicht ihr erstes Album seit 2019 – mit dem Titel «Big Sigh». Im Interview erzählt die queere britische Songwriterin, wie ihr PJ-Harvey-Demos dabei geholfen haben, ihr neues Album auf keinen Fall überzuproduzieren. Sie erklärt auch, wieso Touren für Acts, die noch keine Stadien füllen, immer mehr zu einem Verlustgeschäft werden, was wiederum bald zu ernsthaften Problemen auf dem Konzertmarkt führen dürfte. (Luca Bruno)

Ausstellungstipp

Blick zum Himmel: Wolken faszinieren und regen zur Kreativität an. Wer hat nicht schon mal mit dem Smartphone besonders spektakuläre Formen und Farben festgehalten? Auch Künstlern und Künstlerinnen haben es die flauschigen Wetterphänomene angetan – vor allem in der Drucktechnik lässt sich damit hervorragend glänzen. Von Kupfer- und Holzstich bis zur Fotografie zeigt die detailreiche Ausstellung an der ETH Zürich Wolkenbilder. Mal verspielt, mal dramatisch, realitätsgetreu oder grafisch verfremdet. Der Ideenreichtum und die technische Meisterschaft, die hier zur Schau gestellt werden, ziehen einen lange in Bann. (Sarah Herwig)

Hinweis:

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Die Ausstellung «Wolken sammeln. Himmelsbeute auf Papier» ist bis am 10. März in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich zusehen.

Filmtipp

Im Vordergrund sieht man eine Frau mit langen, schwarzen Haaren, im Hintergrund einen Mann.
Legende: Emma Stone ist als künstliches Wunderwesen Bella schlicht umwerfend. KEYSTONE / AP Searchlight Pictures / YORGOS LANTHIMOS

Schamlos gut: Eine weibliche Kreatur, Ergebnis eines makabren Experiments, macht sich auf, sich selbst und dann die Welt kennenzulernen – mit viel Lust, Frechheit und ohne Scham. Immer wieder erfindet der Grieche Yorgos Lanthimos sein Kino neu, experimentiert mit Erzählformen und Bildsprache – und «Poor Things» ist der vorläufige Höhepunkt seines Schaffens: Ein irrwitziges, freches und wohltuend kluges Bildungsepos, ein Plädoyer für Aufklärung, wie es in unserer dunklen Zeit so wichtig ist. (Brigitte Häring)

Hinweis:

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«Poor Things» ist ab dem 18.1.2024 in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.

Konzerttipp

Auf dem Bild ist Avi Avital zu sehen, er hält eine Mandoline.
Legende: Avi Avital tritt am «Offbeat» in den Dialog mit der Jazzmusik. Avi Avital / Harald Hoffmann

Mit der Mandoline auf der Jazzbühne: Der israelische Mandolinist Avi Avital eröffnet das Basler Offbeat-Jazzfestival. Das ist ungewöhnlich, vielversprechend. Normalerweise spielt Avital klassische Musik. Am Festival also: spannender Dialog. Auch mit Avitals Landsmann, dem Jazz-Pianisten Omer Klein. Zwar steht auch hier ein klassisches Werk im Zentrum. Bachs Partita d-Moll für Violine solo. Die Bearbeitung für Mandoline und das Aufeinandertreffen dieser Barockmusik mit orientalischem Kammerjazz: das gibt einen inspirierenden Abend! (Benjamin Herzog)

Hinweis:

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Das Konzert von Avi Avital & Omer Klein findet am Mittwoch, den 24.1.2024 um 20 Uhr in der Martinskirche Basel statt.

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Radio SRF 2 Kultur, «Literaturclub: Zwei mit Buch», 12.1.2024, 14:00 Uhr. ; 

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