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Die besten Bücher im Juni im Überblick
Aus Kultur-Clips vom 02.06.2024. Bild: SRF / Oscar Alessio
abspielen. Laufzeit 19 Minuten 56 Sekunden.

SRF-Bestenliste Die besten Bücher im Juni

Das zweite Buch sei das schwerste, so sagt man. Im Juni haben es dennoch gleich zwei Zweitlinge an die Spitze unserer Liste geschafft. Die Bücher für den beginnenden Sommer – in der literarischen Bestenliste unserer Jury im Countdown.

5. Beatrice Salvioni: «Malnata» (21 Punkte)

Buchcover von Beatrice Salvioni: «Malnata»
Legende: Beatrice Salvioni: «Malnata». 272 Seiten. Aus dem Italienischen übersetzt von Anja Nattefort. Penguin, 2024. Penguin

In ihrer Heimat Italien war der Debütroman der 29-jährigen Autorin Beatrice Salvioni ein Bestseller. Derzeit wird er sogar verfilmt. Schauplatz des Romans ist die Stadt Monza in der Lombardei in den 1930er-Jahren. Vor dem Hintergrund des Faschismus erzählt Salvioni in «Malnata» von den religiösen und patriarchalen Zwängen einer scheinheiligen Dorfgemeinschaft sowie vom mutigen Aufbruch in ein selbstbestimmtes Leben. Gemeinsam erfahren die beiden Freundinnen Francesca und Maddalena, wie befreiend Ungehorsam sein kann.

Norditalien 1935, zwei ungleiche Jugendliche in einer patriarchal geprägten, gnadenlosen Gesellschaft: Dieser aussergewöhnliche Roman erzählt von Selbstermächtigung und Freundschaft. Grossartig!
Autor: Gabriela Bader Inhaberin der Buchhandlung zum Zytglogge in Bern

4. Anne Weber: «Bannmeilen» (25 Punkte)

Buchcover von Anne Weber: «Bannmeilen»
Legende: Anne Weber: «Bannmeilen». 301 Seiten. Matthes & Seitz, 2024. Matthes & Seitz

Die deutsche Autorin Anne Weber lebt zwar seit rund 40 Jahren in Paris – hat aber erst gerade neue Seiten der Stadt entdeckt. Weil im Sommer 2024 die Olympischen Spiele in Paris stattfinden, dreht ein guter Freund der Ich-Erzählerin einen Dokumentarfilm über die Veränderungen, die sich durch den Grossanlass in den Vororten anbahnen. Webers Protagonistin begleitet ihn auf seinen Streifzügen in die berühmt-berüchtigten Banlieues.

Wer geht freiwillig in den Banlieues spazieren? Anne Webers Erzählerin tut es mit offenen Sinnen. Ihre Beschreibungen sind erschreckend. Dank ihrem subtilen Humor lesen sie sich dennoch mit Genuss.
Autor: Ruth Gantert Redaktionsleiterin «Viceversa»

3. Percival Everett: «James» (28 Punkte)

Buchcover von Percival Everett: «James»
Legende: Percival Everett: «James». 336 Seiten. Übersetzt von Nikolaus Stingl. Hanser, 2024. Hanser

Percival Everett erzählt Mark Twains Klassiker «Huckleberry Finn» neu – und zwar aus der Perspektive von Jim, dem Sklaven. Jim und Huck flüchten: Huck vor seinem gewalttätigen Vater, Jim, weil er verkauft werden soll. Sie erleben eine Odyssee auf einem Floss auf dem Mississippi. Eine Abenteuergeschichte, die scharfzüngig und humorvoll strukturellem Rassismus die Stirn bietet.

Mit ‹James› revidiert Percival Everett den amerikanischen Kanon auf subversive Weise und schafft dabei grossartige Literatur.
Autor: Martina Läubli Kulturredaktorin «NZZ am Sonntag»

2. Caroline Wahl: «Windstärke 17» (32 Punkte)

Buchcover von Caroline Wahl: «Windstärke 17»
Legende: Caroline Wahl: «Windstärke 17». 256 Seiten. Dumont, 2024. Dumont

Mit ihrem Debüt «22 Bahnen» ist Caroline Wahl im vergangenen Jahr ein Bestseller gelungen. Nun legt die junge deutsche Autorin schon ihr zweites Buch vor – und knüpft damit an den Erfolg des Erstlings an.

«Windstärke 17» handelt von der jungen Frau Ida, deren alkoholkranke Mutter gerade gestorben ist. In ihrer Trauer flüchtet sich Ida auf die Ostseeinsel Rügen. Dort findet sie Menschen, die sie aufpäppeln und: die Liebe. Ein stürmischer, mitreissend erzählter Coming-of-Age-Roman.

Ein fantastisches Buch! Man spürt den Ostseewind beim Lesen im Gesicht.
Autor: Sarah-Mee Filep Inhaberin der Rössli Buchhandlung in Riehen
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Thema am Literaturstammtisch: «Windstärke 17» von Caroline Wahl
aus BuchZeichen vom 21.05.2024. Bild: SRF
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1. Rebekka Salm: «Wie der Hase läuft» (44 Punkte)

Buchcover von Rebekka Salm: «Wie der Hase läuft»
Legende: Rebekka Salm: «Wie der Hase läuft». 195 Seiten. knapp, 2024. Knapp

Im Jahr 2022 ist der Oltner Schriftstellerin Rebekka Salm mit ihrem Debütroman «Die Dinge beim Namen» ein Überraschungserfolg gelungen. «Die Schweiz hat eine neue Erzählerin!», lobte der Bestseller-Autor Alex Capus damals überschwänglich.

Jetzt legt Rebekka Salm mit einem zweiten Roman nach: «Wie der Hase läuft». Ein raffiniert gebautes, spannendes Verwirrspiel. Es geht um zwei Familien, deren Geschichten miteinander verwoben sind – oder vielleicht doch nicht?

Mit ihrem zweiten Roman beweist Rebekka Salm, dass sie kein One-Hit-Wonder ist, sondern eine der talentiertesten Schriftstellerinnen der Schweiz.
Autor: Katja Schönherr Literaturredaktorin SRF
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«Wie der Hase läuft»: Familiengeschichten eines Liebespaars
aus Kultur-Aktualität vom 30.04.2024. Bild: Knapp/SRF
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Zur aktuellen Auswahl

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An der Erstellung der Bestenliste im Juni waren 35 Jurymitglieder beteiligt, die insgesamt 540 Punkte vergaben.

So entsteht die SRF-Bestenliste

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Die SRF-Bestenliste wird jeden Monat von einer Fachjury bestimmt. Zur Jury gehören 55 Buchkritikerinnen, Bibliothekare, Buchhändlerinnen, Literaturwissenschaftler und Vertreterinnen von literarischen Institutionen.

Jedes Jurymitglied darf jeweils bis zu vier Titel, deren Veröffentlichung nicht länger als sechs Monate zurückliegt, für die SRF-Bestenliste nominieren. Die Punktewertung funktioniert wie folgt:

  • 1. Platz: 7 Punkte
  • 2. Platz: 5 Punkte
  • 3. Platz: 3 Punkte
  • 4. Platz: 1 Punkt

Die vergebenen Punkte werden addiert und ergeben die jeweilige Reihung. Jedem Jurymitglied steht es frei, weniger (oder auch gar keinen) Titel zu nominieren. Sobald ein Titel drei Mal auf der SRF-Bestenliste vorgekommen ist, wird er gesperrt, um einen gewissen Titelumlauf zu gewährleisten.

Im Sinne einer grösstmöglichen Transparenz, Objektivität und Unparteilichkeit im Abstimmungsverfahren dürfen keine Bücher nominiert werden, deren Autor:in Mitglied der Jury ist.

Die Jurymitglieder von A bis Z

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Radio SRF 1, BuchZeichen, 21.05.2024, 20:03 Uhr ; 

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