Der «Literaturclub» bekommt ab September 2023 zwei neue Gesichter. Laura de Weck und Jennifer Khakshouri moderieren im Wechsel die Sendung auf SRF 1. Die bisherige Moderatorin Nicola Steiner wechselt zum Literaturhaus Zürich, das sie künftig leiten wird.
Mich interessieren die gesellschaftlichen Debatten, die in Büchern stattfinden.
Für das literaturaffine Publikum ist die Film- und Bühnenautorin Laura de Weck keine Unbekannte. 2012 war sie das erste Mal als Gast im Literaturclub eingeladen, die Sendung moderierte Iris Radisch.
«Damals war ich fürchterlich aufgeregt – und nun, elf Jahre später, bin ich selbst in der Moderationsrolle», sagt de Weck. «Es freut mich riesig und erfüllt mich auch mit Respekt, in die Fussstapfen von Roger Willemsen, Iris Radisch, Stefan Zweifel und Nicola Steiner zu treten.»
Treffpunkt für Bücherliebhaber
Seit 2009 ist de Weck bereits als Kritikerin im «Literaturclub» zu erleben. Die Sendung sei für sie wie «ein Treffpunkt für Menschen, die Bücher lieben und sich darüber austauschen wollen». Als Film- und Bühnenautorin sowie Kolumnenschreiberin – unter anderem für den «Tages-Anzeiger» und den «Bund» – bringe sie einen «breiten Literaturbegriff» mit.
Es ist grossartig, mit Menschen über Literatur zu schwelgen, zu streiten, zu diskutieren.
Für SRF hat sie zudem Hörspiele und das Drehbuch zur Serie «Emma lügt» verfasst. Als krankhaft ehrgeizige Medizinerin war sie im vergangenen Jahr im Zürcher «Tatort» zu sehen.
Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen und das Ergründen diverser Medienformate weiten de Wecks Blickfeld: «Mich interessieren die gesellschaftlichen Debatten, die in Büchern stattfinden. Da will ich im ‹Literaturclub› auch einen Fokus draufsetzen.»
Radiofrau wagt sich vor die Kamera
Jennifer Khakshouri ist professionelle Literaturvermittlerin und in der Schweizer Literatur- und Kulturszene kein unbekanntes Gesicht. Bisher war sie vor allem als Audio-Journalistin tätig – unter anderem für Radio SRF 2 Kultur, wo sie von 2005 bis 2017 als Moderatorin und Redaktorin arbeitete.
Nun wagt sie den Schritt vor die Kamera: «Ich freue mich auf das Publikum rundherum», sagt Khakshouri. «Es ist grossartig, mit Menschen über Literatur zu schwelgen, zu streiten, zu diskutieren.»
Literatur in ihrer ganzen Breite
Während Khakshouri ihr breites Literaturwissen in verschiedene SRF-Beiträge einbrachte, war sie dem «Literaturclub» bisher als Zuschauerin verhaftet. «Ich habe mich immer wieder überraschen lassen und habe mich über Bücher gefreut, die ich sonst nicht entdeckt hätte.» Die dynamische Art, wie Nicola Steiner durch die Sendung führte, – «wie ein echtes Gespräch»- schätzt Khakshouri sehr. Sie lernte selbst als Moderatorin von ihr.
Auch Khakshouri betont die Breite von Literatur: «Ich finde es wichtig, die Frage, was alles Literatur sein kann, immer wieder neu zu diskutieren». Gedichtbände und Graphic Novels sollen genauso besprochen werden wie Belletristik.
Dadurch erhofft sie sich auch Menschen für den «Literaturclub» zu begeistern, die die Sendung bisher noch nicht schauen. «Ich hoffe, das bisherige Publikum bleibt und dass vor allem neue Zuschauer und Zuschauerinnen hinzukommen. Das wird uns auch herausfordern.»