Das Wetter fühlt sich seit Wochen kühl an. Die Sommerkleider sind kaum gebraucht, der Grill vielleicht noch gar nie entfacht worden und die Badis leer. Viele sehnen sich nach Sommerwärme.
Was sagt die Klimatologie?
Im langjährigen Mittel (1991 - 2020) werden im Juni im Mittelland nur etwa 23 Grad erreicht. In der Realität schwankt die Temperatur von Tag zu Tag in einer gewissen Bandbreite. Mal ist es kühler, dann wieder wärmer. Je weiter sich die Temperatur vom Durchschnittswert entfernt, desto seltener tritt sie auf. Wer einen Hitzetag mit 30 Grad erwartet, bekommt gleich häufig nur gerade 16 Grad. Auch mit dem Klimawandel gibt es die täglichen Schwankungen, doch der Mittelwert verschiebt sich nach oben. Zum Beispiel lagen die mittleren Junihöchstwerte zwischen 1961 und 1990 noch zwei Grad tiefer.
Haben wir uns schon an die Klimaerwärmung gewöhnt?
In einem wärmeren Klima sind entsprechend auch höhere Extremwerte möglich. Zudem werden diese immer häufiger. In den vergangenen Jahren haben wir einige Hitzewellen erlebt, zum Teil bereits im Juni. Nicht alle leiden unter den hohen Temperaturen und so kommen bei Hitzeliebhabern falsche Erwartungen an den Juni auf. Denn auch wenn sich die Mitteltemperatur nach oben verschoben hat, bleibt der Schwankungsbereich: Es kann weiterhin viele kühle Junitage in Folge geben – auch wenn sie nicht mehr so kühl sind wie früher.
Seit Wochen wenig Sonnenschein und häufig Regen
Auch wenn es immer wieder kühlere Phasen gab, waren die Temperaturen der vergangenen Wochen nicht auffallend tief. Der Eindruck vom «schlechten Wetter» steht viel mehr im Zusammenhang mit der fehlenden Sonne, dem häufigen Regen und der Hochwasserlage.