Beznau 1 und 2 sind in Revision - bei Block 1 dauert diese länger als geplant. Ebenfalls revidiert werden Leibstadt und das bernische Kraftwerk in Mühleberg. Gösgen wurde in der Nacht auf Montag wegen eines Zwischenfalls abgeschaltet. Und wir? Merken von all dem nichts. Die Stromversorgung funktioniert einwandfrei. Aber nicht ewig. Und nicht einfach so.
Es ist ein Zeichen, dass es auch ohne AKW kurzfristig geht. Ein Lichtblick am Himmel.
Jonas Fricker, Präsident der Grünen, spricht von einem Warnsignal. Dass es endlich Zeit sei, die Energiewende ernsthaft anzugehen. «Diese AKW sind ein Klumpenrisiko», sagt Fricker und spielt auf, wie er sagt «immer mehr unplanbare Reperaturen an.»
Der Ausfall sämtlicher AKW spielt den Atomkraftgegenern in die Hände, aber auch sie räumen ein, dass es ganz ohne Atomkraft nur kurzfristig funktioniert. Ein Vorschlag dazu:
Mühleberg und Beznau 1 und 2 vom Netz nehmen und nur noch in Gösgen und Leibstadt Strom produzieren.
Aber nur so lange es nötig ist und die Anlagen sicher sind, fügt Nipkow an. Fragt man beim Verband der Schweizerischen Energieunternehmen nach, wird schnell klar, wieso vom Ausfall der AKW kurzfristig nichts spürbar ist. Im Sommer gibt es Alternativen wie die Wasserkraft. Im Winter jedoch würde es prekär.
Im Winter brauchen wir, wenn wir uns nicht vom Ausland abhängig machen wollen, Atomstrom.
Im grossen Stil Strom aus dem Ausland importieren will aber niemand. Unter anderem weil man dann nicht mitreden kann, wie dieser Strom produziert wird. Wie lange die Arbeiten in Gösgen dauern, ist unklar. Leibstadt soll Mitte September wieder ans Netz, Beznau I Ende Oktober und Beznau II Ende Jahr.