Bally ist 1961 in Zürich geboren und in Dietikon aufgewachsen. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Seit 2001 wohnt sie in Hendschiken.
Ihre Passion sei das Reiten, schreibt sie auf ihrer eigenen Website. Beruflich hat sie unter anderem Erfahrungen im Banken- und Versicherungsbereich. Sie hat sich hochgearbeitet von der Toner-Verkäuferin zur Organisations-Fachfrau mit Management-Funktion.
Maya Bally hat aber vor mehreren Jahren entschieden, zugunsten der Familie beruflich zurückzustecken. Später ist sie dann in die Politik eingestiegen. Seit 2012 ist sie Mitglied der BDP-Parteileitung im Aargau und Präsidentin der Lenzburger Bezirkspartei. Seit 2013 ist sie im Grossen Rat und Fraktionspräsidentin der BDP.
Seit zehn Jahren ist sie Präsidentin der Schulpflege Hendschiken. Und seit sechs Jahren ist sie Vorstandsmitglied des Vereins Aargauischer Schulpflegepräsidentinnen und -präsidenten.
Kurzfristige Kandidatur
Maya Bally und mit ihr die BDP Aargau dachten bis vor zwei Wochen nicht im entferntesten an eine Kandidatur für die Regierung. Doch die Ankündigung der grünen Regierungsrätin Susanne Hochuli, nicht erneut zu kandidieren, veränderte die Situation.
Das ist jetzt sehr überraschend für mich.
«Wir waren zu 100 Prozent überzeugt, dass Susanne Hochuli weitermacht. Deshalb war für uns eigentlich klar, dass wir nicht antreten. So kam die Kandidatur von einer Sekunde auf die andere», sagt Maya Bally im Interview mit Radio SRF.
Bally sei eine weitsichtige Führungskraft, findet die BDP. Sie habe einen gut gefüllten Rucksack aus Privatwirtschaft und Politik, begründet die Partei ihre Wahl. Maya Bally streicht ihre Führungserfahrung heraus, die sie sich in der Wirtschaft geholt habe. Sie habe schon viele Projekte realisiert. Und sie habe auch schon Leute entlassen müssen. Sie wisse, wie man in solchen Situationen zu reagieren habe, sagte Maya Bally am Montag an der Medienorientierung.
Kandidatur aus der Mitte
Die Parteileitung begründete die Kandidatur am Montag mit dem Argument, man wolle der Bevölkerung eine echte Auswahl bieten, sich gegen die Polarisierung von links (Robert Obrist, Grüne) und rechts (Franziska Roth, SVP) wenden.
Der Parteileitung der BDP ist klar, dass es aus eigener Kraft sehr schwierig ist, eine Kandidatin in die Regierung zu bringen. Die BDP hat nach den letzten Nationalratswahlen nur noch einen Wähleranteil von knapp über 5 Prozent.
Die BDP-Führung hofft deshalb auf Schützenhilfe aus dem bürgerlichen Lager, konkret von der FDP. Er habe Stimmen aus der FDP gehört, die unzufrieden seien mit der Kandidatur Roth, sagte BDP-Präsident Roland Basler am Montag.
Franziska Roth, schon seit einiger Zeit die Kandidatin der SVP für den freiwerdenden Sitz von Susanne Hochuli, ist nämlich politisch ein unbeschriebenes Blatt. Diverse FDP-Mitglieder sind der Ansicht, die SVP habe mit Roth eine schlechte Kandidation nominiert.
«Offenbar ist die FDP nicht erpicht darauf, selber jemanden ins Rennen zu schicken. Aber sie wollen eine Kandidatur, die für sie wählbar ist», sagt Roland Basler im Gespräch mit Radio SRF. Maya Bally sei nun genau diese Kandidatin.
Die FDP gibt sich bedeckt
Auf Anfrage von Radio SRF bestätigt Matthias Jauslin, Präsident der FDP Aargau, dass auch er schon aus seiner Partei Vorbehalte gehört habe gegen die SVP-Kandidatin Franziska Roth.
Zur Kandidatur Maya Bally will er sich aber nicht äussern. Der Fahrplan der FDP sei schon länger klar, sagt Jauslin. Momentan sei noch alles offen, man prüfe alle Möglichkeiten. Am Dienstagabend diskutiere der Geschäftsleitungs-Ausschuss der FDP Aargau über die Situation. Die Geschäftsleitung der FDP Aargau werde in der Woche ab dem 15. August einen Antrag an den Parteitag vom 24. August formulieren.
Dann werde die Öffentlichkeit erfahren, was die FDP plane, erklärt Jauslin. Denkbar seien die Unterstützung der Kandidatur Roth, eine Empfehlung für Maya Bally oder sogar eine eigene Kandidatur. Sicher sei nur eines: «Robert Obrist, den Kandidaten der Grünen, werden wir nicht unterstützen.»
Köpfe zu den Aargauer Regierungsratswahlen 2016
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Bild 1 von 12. Urs Hofmann (SP, bisher). Als Innendirektor ist Hofmann zuständig für Polizei und Justiz, aber auch für die Volkswirtschaft. Er kämpft unter anderem gegen Gewalt im Fussball und gegen Stellenabbau in der Industrie. Der ehemalige Nationalrat ist ebenfalls seit 2009 Regierungsrat. Im April haben ihn die Genossen für die Wiederwahl nominiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 12. Alex Hürzeler (SVP, bisher). Seit 2009 leitet der SVP-Mann aus dem Fricktal das Departement Bildung, Kultur und Sport. Er will im Herbst für eine dritte Amtszeit kandidieren. Im April wurde er von seiner Partei offiziell nominiert. Bildquelle: Kanton Aargau/André Albrecht.
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Bild 3 von 12. Stephan Attiger (FDP, bisher). Er will noch einmal: Der Badener ist seit 2012 Vorsteher des Departements Bau, Verkehr und Umwelt und damit verantwortlich für viele grosse Infrastrukturprojekte im Kanton. Ende April nominierte ihn die FPD an ihrem Parteitag offiziell. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 12. Markus Dieth (CVP, neu). Die Delegierten der CVP Aargau haben den aktuellen Grossratspräsidenten im April offiziell als Regierungsrats-Kandidat nominiert. Der ehemals «höchste Aargauer» galt schon lange als möglicher Kandidat für die Nachfolge von Finanzdirektor Roland Brogli. Der gestandene CVP-Politiker ist ausserdem Gemeindeammann von Wettingen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 12. Franziska Roth (SVP, neu). Die Bezirksgerichtspräsidentin von Brugg soll der SVP einen zweiten Sitz in der Regierung verschaffen. «Wir haben Anspruch darauf», sagt Roth und spielt damit auf die beinahe 40 Prozent Wähleranteil ihrer Partei an. Roth gibt sich inhaltlich moderat, hat aber bisher kaum politische Erfahrung. Im April wurde sie offiziell nominiert. Bildquelle: Maurice Velati/SRF.
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Bild 6 von 12. Robert Obrist (Grüne, neu). Ende Juli präsentierten die Grünen Obrist als Kandidaten. Er soll den Sitz von Susanne Hochuli verteidigen, welche nach zwei Amtsperioden nicht mehr antritt. Robert Obrist ist Ingenieur Agronom und sitzt seit 2014 im Grossen Rat. Bildquelle: ZVG/GRÜNE AARGAU.
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Bild 7 von 12. Maya Bally (BDP, neu). Die Aargauer Grossrätin Maya Bally will für die BDP einen Sitz im Aargauer Regierungsrat erobern. Die gebürtige Zürcherin lebt seit 2001 in Hendschiken und ist seit 2013 im Grossen Rat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. Yvonne Feri (SP, neu). Die Nationalrätin soll den frei werdenden Sitz von Susanne Hochuli ergattern. Die Wettingerin hat weit mehr politisches Know How als andere Kandidaten vorzuweisen: Sie sammelte als Gemeinde-, Gross- und Nationalrätin Erfahrung auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene. Bildquelle: ZVG/SP AARGAU.
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Bild 9 von 12. Ruth Jo Scheier (GLP, neu). Die Aargauer Grossrätin Ruth Jo Scheier tritt für die GLP an und will in die Aargauer Regierung. Die 40-Jährige sitzt seit 2009 im Grossen Rat und seit 2014 im Einwohnerrat von Wettingen. Bildquelle: ZVG.
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Bild 10 von 12. Die Juso Aargau tritt gleich mit einem Dreierticket an und nominiert drei junge Frauen für den Regierungsrat: Mia Jenni, Ariane Müller und Mia Gujer. Bildquelle: zvg.
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Bild 11 von 12. Jil Lüscher stellt sich als Parteilose für den Aargauer Regierungsrat zur Wahl. Die 59-jährige Journalistin ist in Muhen aufgewachsen und wohnt heute in Zofingen. Bildquelle: zvg.
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Bild 12 von 12. Dauerkandidat Pius Lischer stellt sich auch bei den diesjährigen Aargauer Regierungsratswahlen wieder zur Wahl. Bildquelle: Keystone.