Alstom ist im wesentlichen in zwei Bereichen tätig: In der Sparte Transport produziert Alstom zum Beispiel die französischen TGV-Züge. Im Bereich Energie stellt Alstom zum Beispiel Turbinen für Gaskombikraftwerke her.
Der französische Konzern mit Sitz in Paris hat am Mittwoch seine Zahlen für das Gesamtunternehmen präsentiert. Im letzten Geschäftsjahr gab es mehr Umsatz, aber weniger Gewinn.
- Umsatz: 20,3 Milliarden Euro (plus 4 Prozent)
- Auftragseingang: 21,5 Milliarden Euro (minus 10 Prozent)
- Gewinn: 556 Millionen Euro (minus 28 Prozent)
Weniger Aufträge auch für Alstom Schweiz
Alstom Schweiz ist vor allem im Bereich der Energietechnik tätig. In den Büros und Fabriken in Baden, Birr, Oberentfelden und Neuhausen werden zum Beispiel Turbinen für Kraftwerke hergestellt und verkauft. Alstom Schweiz präsentiert in einer Mitteilung vom Mittwoch folgende Zahlen:
- Umsatz: 2,5 Milliarden Euro (plus 5 Prozent)
- Auftragseingang: 2,2 Milliarden Euro (minus 19 Prozent)
- Gewinn: keine Zahlen
Der Auftragsrückgang ist gemäss Alstom Schweiz vor allem auf den Bereich «Thermal Power» zurück zu führen. Es würden weltweit immer weniger «schlüsselfertige Kraftwerke» bestellt, heisst es auf Anfrage von Radio SRF. In einem «wirtschaftlich verhaltenen Umfeld» würden Infrastruktur-Grossprojekte verschoben, heisst es ergänzend in der Mitteilung aus Paris.
Hingegen konnte Alstom im Bereich der Service-Dienstleistungen zulegen. Auch die Produktion von einzelnen Kraftwerksteilen wie Turbinen- und Generator-Rotoren hätten zum Erfolg beigetragen, schreibt Alstom Schweiz. Im letzten Geschäftsjahr sind insgesamt elf Turbinen verkauft worden, unter anderem in den Irak und nach Chile.
«Diese erfreuliche Umsatzentwicklung ist für die Auslastung der Alstom-Standorte in der Schweiz von grosser Bedeutung», betont Alstom in ihrer Mitteilung.
Keine Informationen zur Übernahme
Der amerikanische Konzern General Electric hat Alstom ein Übernahmeangebot für den Energie-Bereich gemacht. Gut 12 Milliarden Euro werden geboten. Alstom liefert zum laufenden Übernahmepoker aber keine neuen Informationen.
Das Angebot von GE werde geprüft, ebenso allfällige «nicht angeforderte Angebote von Dritten». Damit ist die deutsche Firma Siemens gemeint, die sich ebenfalls für die Energie-Sparte von Alstom interessiert.
Unklar bleibt, was mit den Standorten in der Schweiz und den 6500 Angestellten hier passiert. GE hat laut Medienberichten vorgeschlagen, die Standorte nach Frankreich zu verlegen nach einer allfälligen Übernahme.
GE will damit offenbar die kritisch eingestellte französische Regierung von ihrem Angebot überzeugen. Doch es bleibt unklar, wie realistisch dieses Szenario tatsächlich ist: Die Alstom-Pressestellen wollten sich auch am Mittwoch nicht dazu äussern.