Dass das Jahr 2014 für das Kantonsspital Aarau nicht gut lief, wurde bereits Anfang Jahr klar. Damals rechnete das KSA mit einem provisorischen Verlust rund 18 Millionen Franken beträgt. Doch nun ist die Rede von 30 Millionen.
Baserate als Hauptgrund
Verwaltungsratspräsident Philip Funk sieht mehrere Gründe für dieses Resultat. Der Hauptgrund sind aber Rückstellungen. «Dabei geht es um Rückstellungen im Zusammenhang mit der Baserate, der neuen Basiszahlung für die Fallpaschaueln des KSA», erklärt Funk.
Gemeint ist damit das Geld, welches die Spitäler aufgrund der verschidenen Fälle erhalten. Diese Zahlen sind aber umstritten und noch nicht definitiv: Über sie wird derzeit vor Gericht gestritten.
Verwaltungsratspräsident will Verlust nicht dramatisieren
Dass nun ein Verlust von 30 Millionen Franken resultiert, ist für Funk nicht so schlimm. «Den Verlust nehmen wir ernst, aber dramatisch ist das nicht.» Man müsse daran denken, dass das KSA im Jahr einen Umsatz von 650 Millionen Franken erziele. «Ein Prozent Unterschied macht da bereits sechs oder sieben Millionen Franken aus», rechnet Funk vor.
Dennoch hat das Kantonsspital Aarau laut Funk bereits im Herbst des vergangenen Jahres reagiert und nach Optimierungen gesucht. Das Ziel für 2015 ist nun klar: Das KSA muss weniger ausgeben und mehr einnehmen. Der Verwaltungsratspräsident ist optimistisch und zuversichtlich, dass dies gut möglich ist. Und zwar auch ohne Kündigungen.
Kanton als Eigentümer zieht Konsequenzen
Die Regierung hat nun Antworten erhalten und zieht Konsequenzen: Weil der Verlust derart angewachsen ist, wird vom KSA ein Sanierungskonzept verlangt. Nicht zufrieden ist die Regierung zudemmit der Kommunikation. In der Interpellationsantwort ist die Rede von einer «ungenügenden Information», die verbessert werden muss.
Zuvor hatten fünf Grossräte diverser Parteien vom Regierungsrat per Interpellation mehr zur Jahresrechnung 2014 erfahren wollen. Der Kanton ist Eigentümer des KSA. Bekannt wurde auch, dass das KSA die Gesamtzahl der Stellen um gut 23 Prozent erhöht hat - aus Sicht der Regierung eine «erhebliche Stellenaufstockung».
Dramatisch, oder doch nicht?
Wie dramatisch die Situation für das Kantonsspital Aarau tatsächlich ist, ist schwierig abzuschätzen. Die Tatsache, dass ein einmaliger Verlust von 30 Millionen Franken laut Philipp Funk gar die Umbaupläne des Kantonsspitals «auf den Prüfstand» hieven, dürfte aber schon darauf hindeuten, dass der Verlust weitreichende Konsequenzen hat.
Gemäss Philip Funk muss der geplante Umbau in der Höhe von bis zu 800 Millionen Franken nun nochmals überprüft werden. Fest steht, dass sich der Zeitplan für den einen oder anderen Umbauplan um bis zu vier Jahre verzögern kann, so Funk gegenüber Radio SRF.