«Ich glaube, wir können eine positive Bilanz ziehen», stellt Diego Ochsner am Tag nach dem Hochwasser-Einsatz fest. Der Chef des Kantonalen Führungsstabs ist zufrieden. Trotz einer bis zu drei Meter hohen Flutwelle in der Emme blieb der Kanton Solothurn vor Schäden oder Opfern verschont.
Bewährt haben sich zum einen die Hochwasser-Schutzbauten an der Emme bei Biberist. Sie wurden erst im letzten Jahr - für mehrere Millionen Franken - fertig gestellt.
Das Flussbett ist heute breiter, es hat Schutzdämme. «Hätten wir diese Bauten nicht gehabt, dann wäre das Schachen-Quartier in Biberist erneut überschwemmt worden», erklärt Diego Ochsner auf Anfrage von Radio SRF.
Ein Lob aus Solothurn nach Bern
Bewährt hat sich aber auch das Hochwasser-Management an der Aare. Die Berner Behörden haben früh die Schleusen am Bielersee dicht gemacht und damit den Abfluss in die Aare gedrosselt. Der Pegel sank, die Aare hatte Platz für die Fluten aus der Emme. Olten blieb so vor einem erneuten Hochwasser verschont.
Diego Ochsner schickt denn auch ein grosses Lob nach Bern. «Die Kollegen dort denken heute sehr langfristig und haben die Wasserpegel im Griff.» Der Kontakt zwischen den beiden Kantonen sei heute eng und unkompliziert, so Ochsner. Bei den Hochwasser-Ereignissen im letzten Jahrzehnt gab es noch heftige Kritik am Krisenmanagement der beiden Kantone.
Es gibt nur Details zu korrigieren
Aber auch innerhalb des Kantons Solothurn scheinen die Behörden viel gelernt zu haben in den letzten Jahren. Bewährt habe sich auch die neue Organisation im Kantonalen Führungsstab, sagt dessen Chef Diego Ochsner. «Die Wege sind viel direkter, wir kennen die Leute vor Ort. So konnten wir Polizei und Feuerwehr sehr schnell in den Einsatz schicken.»
Das war ein besonderes Ereignis.
Natürlich: Ganz ohne Pannen sei auch der Einsatz am Donnerstag nicht verlaufen, gibt Ochsner zu. «Es fehlen noch einige wichtige Telefonnummern auf unserer Liste zum Beispiel. Die können wir jetzt ergänzen.» Das kurze, aber heftige Hochwasser hat die Behörden durchaus gefordert. «Es war viel Wasser, vor allem aber kam es sehr schnell», so Ochsner. «Deshalb kann man schon sagen: Das war ein besonderes Ereignis.»