«Wir haben heute eine private Sicherheitsfirma mit dem Schutz der Hochwasserschutz-Anlagen in Olten beauftragt», erklärt Diego Ochsner vom kantonalen Führungsstab in Solothurn gegenüber Radio SRF. Die Feuerwehrleute hätten abgelöst werden müssen.
«Die Feuerwehr hat die Beaver installiert und bisher 24 Stunden pro Tag bewacht. Jetzt müssen wir diese Miliz-Organisation ablösen, damit sie wieder nach Hause oder an die Arbeit gehen können», so Diego Ochsner weiter. Doch: Ist Schutz-Personal für Hochwasserschutz wirklich nötig?
Im Aargau wüteten bereits Beaver-Vandalen
«In Olten ist mir kein konkreter Fall von Vandalismus bekannt», räumt Diego Ochsner ein. Aber man habe vom Nachbarkanton Aargau gelernt. «Dort gab es in Wallbach am Rhein beim letzten Hochwasser zum Teil massiven Vandalismus an diesen Beaver-Systemen.» Solche Untaten wolle man verhindern. «Es stimmt mich natürlich schon ein bisschen traurig, dass es das gibt», sagt der Chef des Solothurner Führungsstabs weiter.
Er möchte aber auch betonen, dass sich die grosse Mehrheit der Leute korrekt benehme. Die meisten Menschen seien dankbar für den Hochwasserschutz der Behörden. Und wegen der kleinen Minderheit braucht es nun eben Sicherheitspersonal.
Hochwasser-Schutz bis am 1. August
Die Beaver-Systeme bleiben in Olten «sicher bis am Freitag» im Einsatz, wie Diego Ochsner gegenüber SRF ausführt. Aktuell sei der Aarepegel wieder etwas gestiegen, weil die Berner Behörden die Schleusen am Bielersee geöffnet haben.
Dieser Entscheid sei richtig. «Sobald bei uns der Regen aufgehört hatte, wurde der Abfluss in die Aare wieder erhöht. Damit kann man den Pegel im Bielersee senken und es gibt Platz für die Regenfälle, die wir in der Nacht erwarten.»
Keine Beaver mehr in Wallbach
Die Abflussmenge sei aber so reguliert, dass weder im Bielersee noch in der Aare ein Hochwasser drohe, so Ochsner.
Die Gemeinde Wallbach am Rhein prüft derweil, ob der Bau einer Schutzmauer auf einer Länge von 600 Metern möglich sei. Der Auf- und Abbau der Beaver-Elemente sei umständlich, sagt der Gemeinderschreiber in der «Aargauer Zeitung». Ein Geologe untersuche derzeit den Untergrund des Rheinufers. Das Wallbacher Stimmvolk habe bereits 2010 einem Planungskredit zugestimmt, Ende 2012 habe es den entsprechenden Projektierungskredit von 125'000 Franken gutgeheissen.