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Aargauer Traditionsunternehmen Brugger Kabelwerke werden nach Italien verkauft

  • Der italienische Energieversorger und Stromnetzbetreiber Terna übernimmt den Kabelhersteller Brugg Cables.
  • Terna wolle weiterhin in Brugg Kabel herstellen und die Produktionsmenge sogar noch erhöhen.
  • Terna ist vor allem an den Kabeln bzw. der Technik für Erdverkabelungen von Hochspannungsleitungen interessiert.

Im Januar 2019 wurde bekannt, dass der Brugger Kabelhersteller in grossen Schwierigkeiten steckt. Auf dem Kabelmarkt gibt es einen grossen Preisdruck, weil verschiedene neue Kabelproduzenten entstanden sind, vor allem im Mittleren Osten und Asien.

Seither hat die Firma Stellen abgebaut. Im Laufe des Jahres wurden 60 Stellen gestrichen. Zurzeit arbeiten noch 320 Personen bei den ehemaligen Kabelwerken Brugg. Im Mai hat die Brugg Gruppe zudem angekündigt, dass man die Kabelproduktion verkaufen wolle.

Die Gruppe Brugg

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Brugg Cables ist der grösste Hersteller von Kabeln in der Schweiz. Zu den Produkten gehören Hochspannungskabel, Verbindungsmuffen, Mittel- und Niederspannungskabel. Brugg Cables gehörte bisher zur Gruppe Brugg, die unter anderem auch Rohre und Seile produziert. Die Gruppe Brugg beschäftigte Ende 2018 weltweit 1'900 Mitarbeitende, davon 1'200 in der Schweiz, davon 700 im Kanton Aargau.

Italienische Firma übernimmt

Dies ist nun geschehen. Am Freitag hat der italienische Energieversorger Terna den Übernahmevertrag unterschrieben. Laut der Medienmitteilung sei Terna der grösste Stromnetzbetreiber Europas. Das Unternehmen hat 4'300 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von jährlich über zwei Milliarden Franken.

Am Standort Brugg werde sich nicht allzu viel verändern, sagt Markus Fiechter, Verwaltungsrat der Brugg Gruppe: «Der Name Brugg Cables wird um Terna ergänzt, Stellen werden keine abgebaut». Es habe mehrere Interessenten für die Kabelwerke gegeben.

Otto Suhner, Verwaltungsratspräsident der Brugg Gruppe, betont, dass nicht der Verkaufspreis von 14 Millionen Franken den Ausschlag für Terna gegeben habe. Andere Interessenten hätten mehr Geld geboten, sie hätten die Kabelwerke aber wohl über kurz oder lang geschlossen. Terna wolle die Produktion in Brugg dagegen erhalten.

Mann vor Kabelrolle
Legende: Ein Arbeiter zieht ein Starkstromkabel von Brugg Cables von einer Rolle. Das Kabel wird am Bözberg in den Boden verlegt. SRF

Agostino Scornajenchi, Finanzchef von Terna, sagt, dass Brugg Cables vor allem wegen einem Thema interessant sei: den Erdverkabelungen. Immer mehr Gemeinden in Italien verlangten von Terna, dass Stromleitungen in den Boden verlegt werden. Und Brugg Cables liefert genau solche Kabel.

In Zukunft soll die Produktion in Brugg wieder gesteigert werden. Aktuell liegt der Umsatz bei etwa 150 Millionen Franken. Otto Suhner und Agostino Scornajenchi sprachen davon, schon in ein paar Jahren die 200-Millionen-Franken-Marke knacken zu wollen.

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