Wer keine Zigaretten kaufen kann, fängt nicht an zu rauchen - so die Überlegung hinter Verkaufsverboten von Zigaretten an Jugendliche. Eine neue, breit angelegte Studie der Universität Basel zeigt nun jedoch: Die Abgabeverbote halten junge Menschen kaum vom Rauchen ab.
Jugendliche bekommen die Zigaretten wohl einfach von älteren Freunden.
«Die Erklärung ist simpel. Es ist viel zu einfach, das Verkaufsverbot zu umgehen», sagt der Basler Ökonomieprofessor Alois Stutzer, der die Studie mitgeleitet hat. «Jugendliche kaufen zwar weniger Zigaretten am Kiosk. Aber sie bekommen sie dann einfach von älteren Freunden.»
Die Studie geht auch der Frage nach, wie Jugendliche zum Rauchen stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass Qualmen seit dem Abgabeverbot zwar an «Coolness» verloren habe. Trotzdem griffen die Jugendlichen deswegen nicht weniger zu Zigaretten.
Zwar weniger cool, aber nicht weniger abschreckend
Weiter zeigt die Studie, dass die Jugendlichen Rauchen nicht als gesundheitsschädlicher einschätzten, nachdem das Verbot umgesetzt wurde. «Diese Risikoeinschätzung bleibt unverändert», sagt Wissenschaftler Alois Stutzer von der Universität Basel.
Die Forscher zeigen demnach: Ein Verkaufsverbot bringt Aufwand, aber nicht die gewünschten Effekte. «Man sollte sich daher bewusst sein, dass Abgabeverbote - zumindest, wenn sie nicht mit polizeistaatlichen Massnahmen umgesetzt werden - kaum dazu führen, dass weniger geraucht wird», sagt Alois Stutzer.
Auch Frauen greifen zur Zigi
Beim Rauchverhalten zeigen die Daten keinen statistisch erkennbaren Unterschied zwischen jungen Frauen und Männern. Weiter zeigt die Untersuchung, dass ein Verkaufsverbot für Jugendliche auch nicht dazu führt, dass sie im Erwachsenenalter weniger rauchen.