- Der Kanton Genf führt einen Elternurlaub ein – eine Premiere in der Schweiz.
- Das Recht auf digitale Integrität wird in der Verfassung verankert, was dem Kanton künftig ebenfalls eine Vorreiterrolle zuschreiben könnte.
- Ferner ist Genf nach dem heutigen Urnengang der erste Kanton, der das Recht auf Nahrung in seiner Grundcharta verankert. Weiter wird eine Reform der Immobilienbesteuerung angenommen.
- Im Kanton lebende Personen mit einem Vermögen von mehr als 3 Millionen Franken sollen gemäss Urnengang nicht zu einem Solidaritätsbeitrag verpflichtet werden. Und auch die Initiative der Gewerkschaften «1000 Jobs» wird abgelehnt.
«1000-Jobs-Initiative»
Kanton Genf: Schaffung sozialer und ökologischer Arbeitsplätze und kürzere Arbeitszeiten
-
JA
36'892 Stimmen
-
NEIN
68'499 Stimmen
Initiative Elternurlaub
Kanton Genf: Initiative «Elternurlaub jetzt»
-
JA
61'461 Stimmen
-
NEIN
44'681 Stimmen
Solidaritätsbeitrag auf grosse Vermögen
Kanton Genf: Initiative für befristeten Solidaritätsbeitrag auf grosse Vermögen
-
JA
47'366 Stimmen
-
NEIN
58'168 Stimmen
Schutz der digitalen Integrität
Kanton Genf: Verfassungsrecht auf Schutz im digitalen Raum
-
JA
100'282 Stimmen
-
NEIN
6'160 Stimmen
Recht auf Nahrung
Kanton Genf: Verfassungsrecht auf Nahrung
-
JA
71'262 Stimmen
-
NEIN
34'114 Stimmen
Steuerschätzungen für bestimmte Immobilien
Kanton Genf: Gesetz Steuerschätzungen für bestimmte Immobilien (LEFI)
-
JA
52'696 Stimmen
-
NEIN
48'558 Stimmen
Im Kanton Genf ist eine Initiative der Grünliberalen angenommen worden, die einen 24-wöchigen Elternurlaub in der Verfassung garantieren will. Die Initiative wurde von allen 45 Gemeinden mit einer Ja-Mehrheit von 57.9 Prozent gutgeheissen. Diese Zusicherung soll auch für gleichgeschlechtliche Paare und Adoptiveltern gelten.
Die Initiative ermöglicht es, den 16-wöchigen kantonalen Mutterschaftsurlaub um acht Wochen zugunsten des anderen Elternteils zu ergänzen, einschliesslich des zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs, der seit 2021 auf Bundesebene gilt. Von diesen acht zusätzlichen Wochen gehen sechs Wochen obligatorisch an den anderen Elternteil, der keine Mutterschaftsversicherung hat. Zwei Wochen werden nach Wunsch der Eltern aufgeteilt.
Die Möglichkeit zum Elternurlaub steht auch gleichgeschlechtlichen Paaren und Adoptiveltern zu.
Ja zum Recht auf digitale Integrität
Mit rund 94 Prozent haben die Genferinnen und Genfer auch ein Gesetz angenommen, das eine Verankerung des Rechts auf digitale Integrität in der Verfassung ermöglicht. Die FDP hatte diesen Schritt initiiert, der im Grossen Rat einstimmig beschlossen und vom Staatsrat unterstützt worden war.
Mit rund 52 Prozent haben die Stimmberechtigten auch eine Reform des Gesetzes über die Steuerschätzungen von Liegenschaften angenommen. Ziel dieser Reform war es, sich dem Bundesrecht anzunähern.
Steuerschätzungen für bestimmte Immobilien
Kanton Genf: Gesetz Steuerschätzungen für bestimmte Immobilien (LEFI)
-
JA
52'696 Stimmen
-
NEIN
48'558 Stimmen
Recht auf Nahrung in der Verfassung fixiert
Genf ist der erste Kanton, der das Recht auf Nahrung in seiner Grundcharta verankert. Die neue Bestimmung, die mit rund 68 Prozent der Stimmen angenommen wurde, garantiert das Recht auf eine ausreichende und qualitativ angemessene Ernährung.
Die neue Bestimmung, die von der Linken gewünscht und vom Zentrum unterstützt wurde, soll Rechtsklarheit im Vergleich zum aktuellen Artikel schaffen, der das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard umfassend garantiert.
32-Stunden-Woche abgelehnt
Die Initiative der Gewerkschaften «1000 Jobs» wurde mit 65 Prozent der Stimmen klar abgelehnt. Der von der Rechten bekämpfte Text hätte von der öffentlichen Hand verlangt, jährlich 1000 Arbeitsplätze im Sozial-, Gesundheits- und Umweltbereich zu schaffen, sobald die Arbeitslosigkeit 5 Prozent übersteigt.
Die Initianten fordern zudem eine 32-Stunden-Arbeitswoche bis 2030.
Die Initiative wurde von den Sozialisten und der extremen Linken unterstützt, während die Grünen keine Abstimmungsanweisungen gegeben hatten. Die Rechte lehnte den Text ab.
«1000-Jobs-Initiative»
Kanton Genf: Schaffung sozialer und ökologischer Arbeitsplätze und kürzere Arbeitszeiten
-
JA
36'892 Stimmen
-
NEIN
68'499 Stimmen
Initiative Elternurlaub
Kanton Genf: Initiative «Elternurlaub jetzt»
-
JA
61'461 Stimmen
-
NEIN
44'681 Stimmen
Solidaritätsbeitrag auf grosse Vermögen
Kanton Genf: Initiative für befristeten Solidaritätsbeitrag auf grosse Vermögen
-
JA
47'366 Stimmen
-
NEIN
58'168 Stimmen
Schutz der digitalen Integrität
Kanton Genf: Verfassungsrecht auf Schutz im digitalen Raum
-
JA
100'282 Stimmen
-
NEIN
6'160 Stimmen
Recht auf Nahrung
Kanton Genf: Verfassungsrecht auf Nahrung
-
JA
71'262 Stimmen
-
NEIN
34'114 Stimmen
Steuerschätzungen für bestimmte Immobilien
Kanton Genf: Gesetz Steuerschätzungen für bestimmte Immobilien (LEFI)
-
JA
52'696 Stimmen
-
NEIN
48'558 Stimmen
Nein zur befristeten Reichtumssteuer
Im Kanton Genf wohnhafte Personen mit grossem Vermögen werden schliesslich nicht zu einem Solidaritätsbeitrag verpflichtet. Rund 55 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben dagegen votiert.
Die Initiative sah eine Steuererhöhung von 0.25 Prozent auf steuerpflichtigen Vermögen von über drei Millionen Franken während zehn Jahren vor.
Solidaritätsbeitrag auf grosse Vermögen
Kanton Genf: Initiative für befristeten Solidaritätsbeitrag auf grosse Vermögen
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JA
47'366 Stimmen
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NEIN
58'168 Stimmen