«Ich freue mich sehr, dass die grüne Politik weiterhin im Stadtrat vertreten ist», jubelt die neue Winterthurer Stadträtin Martina Blum. Die Stimmbevölkerung hat die Physikingenieurin mit fast 17'000 Stimmen gewählt. Damit übernimmt die 50-Jährige die Nachfolge ihres Parteikollegen Jürg Altwegg.
Angriff der Bürgerlichen misslingt
Die FDP muss hingegen eine Niederlage einstecken. Die Partei wollte wieder einen zweiten Sitz im Winterthurer Stadtrat erobern. Dafür schickten die Freisinnigen Romana Heuberger ins Rennen.
Die 52-Jährige versuchte schon bei den Gesamterneuerungswahlen vor einem Jahr den Sprung in den Stadtrat. Sie erreichte damals das absolute Mehr, schied aber als Überzählige aus. Auch beim zweiten Anlauf hat es jetzt nicht geklappt: Heuberger holte gut 3000 Stimmen weniger als ihre Konkurrentin.
Die Politikerin und Ökonomin zeigte sich nach der Wahl enttäuscht über das Resultat: «Es steckt viel Engagement in einem solchen Wahlkampf – und man tritt zum Gewinnen an.»
Romana Heuberger wurde von FDP, SVP und der Mitte unterstützt. Für Martina Blum haben sich SP, EVP, GLP und die Grünen ausgesprochen. Rein rechnerisch war Blum deshalb im Vorteil. «Ich habe sicherlich aufgeholt», sagt Heuberger. «Aber es hat am Schluss einfach nicht gereicht.»
Status quo im Winterthurer Stadtrat
Das Wahlresultat festigt die Kräfteverhältnisse im Winterthurer Stadtrat. Im siebenköpfigen Gremium sind SP und Grüne weiter mit vier Sitzen in der Mehrheit. Die Grünliberalen sind mit einem Sitz vertreten. Die bürgerlichen Parteien FDP und Mitte stellen je einen Stadtrat.
In einem nächsten Schritt entscheidet der Winterthurer Stadtrat über die Departementsverteilung. Mit grösster Wahrscheinlichkeit übernimmt Martina Blum das freie Schul- und Sportdepartement von ihrem Vorgänger.
Sie selbst sei aber offen für alle Departemente, sagt die gebürtige Augsburgerin. «Mir ist einfach wichtig, dass wir im Stadtrat für die aktuellen Herausforderungen konsensfähige und pragmatische Lösungen entwickeln.»