Die Schweiz soll bis 2050 das Netto-Null-Ziel bei den Treibhausgasemissionen erreichen. So will es das Klimazielgesetz, über das die Schweizer Stimmbevölkerung am 18. Juni abstimmt.
Erreicht werden soll das Ziel unter anderem mit Investitionen in die Sanierung von Gebäuden, wofür im Rahmen des Klimaschutzgesetzes in den nächsten zehn Jahren zwei Milliarden Franken investiert werden sollen. Ein Teil dieser zwei Milliarden soll für Subventionen von Wärmepumpen eingesetzt werden.
Hauseigentümerverband für ein Nein
Gegen die Vorlage spricht sich neben der SVP auch der Hauseigentümerverband aus, mit Ausnahme von mehreren kantonalen Sektionen. Der Präsident des Hauseigentümerverbands Hans Egloff sagt, eine alte Öl- oder Gasheizung zu ersetzen, komme die Hauseigentümer auch mit Subventionen teuer zu stehen. Er sei zudem generell gegen Subventionen. «Das bezahlt am Schluss der Steuerzahler.»
Die Mitglieder würden bereits heute jährlich Milliarden in den Unterhalt ihrer Gebäude investieren und sich so auch gegen den Klimawandel engagieren. Zudem würden die Falschen von den Subventionen profitieren: «Erfahrungen zeigen, dass letztlich einfach die Branche ihre Preise erhöht. Dann werden nicht die Hauseigentümer subventioniert, sondern die Branche profitiert von den Subventionen.»
Schwerpunkt Grossanlagen
Matthias Jauslin, FDP-Nationalrat und Präsident der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, widerspricht dem Vorwurf, dass die Subventionen ihre Wirkung verfehlen würden.
Von den Gegnern des Klimaschutzgesetzes werde ein wichtiger Punkt ignoriert: Es gehe nicht nur um kleine Wärmepumpen bei Einfamilienhäusern, sondern die Abstimmungsvorlage setze ausdrücklich einen Schwerpunkt bei Mehrfamilienhäusern und Grossanlagen.
«Diese Grossanlagen gewinnen Wärme etwa aus Seen, aus der Erde oder aus Industrieabwärme und speisen die Wärme ins Fernwärmenetz ein», so Jauslin. Hier gebe es in der ganzen Schweiz ein riesiges Potenzial und eine Förderung sei in diesem Bereich notwendig.
Bei den Einfamilienhäusern ist der Boom jedoch tatsächlich längst angekommen. Zahlen der Fachvereinigung Wärmepumpen zeigen, dass sich der Markt seit 2021 jeweils jährlich um 20 Prozent vergrössert hat.
Mit einer weiteren Explosion der Nachfrage in diesem Bereich, im Sinne einer Verdoppelung oder Verdreifachung, rechnet Stephan Peterhans, Geschäftsführer der Fachvereinigung Wärmepumpen, nicht. Umso wichtiger sei es auch aus seiner Sicht, dass mit den Subventionen qualitativ gute und energieeffiziente Anlagen gefördert würden.