- Wer über Auffahrt in den Süden reisen wollte, brauchte gute Nerven. Vor dem Nordportal des Gotthard-Strassentunnels bildete sich abermals ein langer Stau.
- Zeitweise betrug dieser rund zehn Kilometer.
- Gegen Abend entspannte sich die Situation. Der Verkehr staute sich noch auf einer Länge von 1 Kilometer, was einem Zeitverlust von gut 10 Minuten entsprach.
Bereits am Mittwochabend war der Stau zeitweise zehn Kilometer lang – in der Nacht hatte er sich zwischenzeitlich aufgelöst. Im Verlauf des Auffahrtsdonnerstags wuchs der Stau auf der Autobahn A2 gegen die Mittagszeit von zunächst acht auf wiederum zehn Kilometer an. Die Urner Kantonspolizei dosierte die Einfahrten in den Tunnel.
Über den Berg war nicht über den Berg
Wie der Verkehrsinformationsdienst Viasuisse mitteilte, wichen viele Automobilistinnen und Automobilisten dem Stau auf der Autobahn über die Kantonsstrasse zwischen Erstfeld und Göschenen UR aus. Von dort überquerten sie den Gotthardpass, der seit dem vergangenen Freitag nach der Wintersperre wieder offen ist. Auch auf der Kantonsstrasse dosierte die Kantonspolizei den Verkehr, sodass ebenfalls Geduld gefragt war.
Astra-Ausweich-Empfehlung nur bedingt hilfreich
Das Bundesamt für Strassen (Astra) empfahl Reisenden als Alternativen zum Gotthardtunnel die San-Bernardino-Route, den Tunnel durch den Grossen St. Bernhard sowie den Simplonpass und den Autoverlad durch den Lötschberg und den Simplon.
Die San-Bernardino-Route war an Auffahrt indessen nicht das Anti-Stau-Rezept. Zwischen Chur-Süd und Rothenbrunnen GR staute sich der Verkehr auf der Autobahn südwärts ebenfalls während etlicher Stunden.
Auf der Hauptstrasse zum Tunnel durch den Grossen St. Bernhard waren ab Liddes VS Richtung Süden zwei Stunden Reisezeit mehr einzuplanen. Vor dem Autoverlad in Kandersteg im Berner Oberland dauerte die Geduldsprobe am Nachmittag zwei Stunden.
SBB setzt Extrazüge ein
Geduld war zudem auf anderen Teilen des Strassennetzes gefragt. Auf der A2 Basel-Luzern harzte es zwischen Augst und Sissach, was die Reisezeit um eine halbe Stunde verlängerte. Von Zürich Richtung Ostschweiz ging die Fahrt entlang des Zürich- und des Walensees nicht reibungslos vonstatten, genauso wie zwischen Kriegstetten SO und Gunzgen SO.
Auch im öffentlichen Verkehr machen sich die Feiertage bemerkbar: Die SBB setzt zu Auffahrt und an Pfingsten Anfang Juni je 25 Extrazüge ins Tessin und zurück ein. Pro Wochenende stünden den Reisenden damit rund 35'000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung, hiess es in einer Mitteilung. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass es in Einzelfällen zu hohen Passagierzahlen auf einzelnen Zügen komme.