Feinsäuberlich in sechzig Kisten ist der Messestand der Baselbieter Uhrenfirma Grovana verpackt. Doch dieses Jahr habe man diese Kisten gar nicht erst ausgepackt, erklärt der Firmenchef Christopher Bitterli. «Dieses Jahr ist speziell, weil man nicht weiss, wie es nächstes Jahr mit der Baselworld weiter geht.» Statt den eigenen Stand habe man jetzt einen vorgefertigten Stand der Messe selbst bezogen. Das sei halb so teuer. Schliesslich hätten sich im Vorfeld auch ein Fünftel weniger Händler bei der Uhrenfirma aus Tenniken angemeldet.
Jean-Claude Biver, Ex-Ceo und Honorarpräsident der Uhrensparte des Luxusgüterkonzerns LVMH und damit Vertreter einer der grossen Aussteller, erklärt, er wolle der Uhrenmesse Baselworld dieses Jahr noch eine Chance geben. «Wir warten bis die Baselworld uns ein neues Konzept vorschlägt. Wir wollen jetzt nicht weggehen, bevor wir nicht gehört haben, was kommen soll.» Für ihn ist aber auch klar: Die Messe muss sich verändern. Sie muss günstiger werden, der Eintritt erschwinglich für ein breites Publikum und sie müsse digitaler werden, ihre Türen für Blogger oder so genannte Influencer öffnen.
Auch für Karl Friedrich Scheufele des ebenfalls grossen Ausstellers Chopard ist entscheidend, dass die Baselworld zu einer Plattform wird, wo sich Uhrenfirmen und Händler treffen. Dazu brauche es auch im digitalen Zeitalter nach wie vor eine solche Messe wie die Baselworld.
Für Julien Tonare, Chef der Uhrenfirma Zenith sind dazu die Eintrittspreise von über 50 Franken aber zu hoch. Wenn die Messe tatsächlich auch zu einem Treffpunkt von Kundinnen und Kunden werde soll, müsse die Messe die Eintrittspreise unbedingt senken.