- Die Bauern müssen sich auf trockenere Sommer einstellen, so der Solothurner Bauernverband. Er sieht mehrere Handlungsmöglichkeiten.
- In der Landwirtschaft soll zum einen das Wasser gezielter eingesetzt werden – etwa durch computergesteuerte Bewässerungssysteme.
- Weiter denkt der Bauernverband über lange Wasserleitungen und Wasserspeicher nach, um bei Trockenheit das Wasser aus der Aare zu den Feldern zu bringen.
- Die Bauern sollen zudem bereits bei der Wahl des Saatguts darauf achten, Gemüse- und Obstsorten auszuwählen, welche die Trockenheit besser ertragen. Und es brauche neue Züchtungen – auch mittels Gentechnologie – die der Trockenheit angepasst sind.
Über die Gründe für den Klimawandel lasse sich lange streiten – der Landwirtschaft bringe dies aber nicht sehr viel. Das meint Bauernsekretär Peter Brügger, der den Solothurner Bauernverband leitet. Die Trockenheit und der Umgang damit war das Thema der Delegiertenversammlung des Verbandes. Die Landwirtschaft sei jene Branche, die den Klimawandel am ersten und stärksten spüre, so Brügger.
Es gebe mehrere Möglichkeiten, um seitens Landwirtschaft das Problem der Trockenheit anzugehen. Computergesteuerte Bewässerungssysteme, mit denen nicht das ganze Feld gleichmässig versorgt wird, sondern einzelne Bereiche und Pflanzen bewässert werden. Peter Brügger erwähnt auch den geschützten Anbau, bei dem Gemüse im Folientunnel angebaut wird. Dadurch verdunste weniger Wasser.
Wasserleitungen von der Aare in trockene Gebiete
Eine weitere Möglichkeit: Das Wasser von der Aare in jene Gebiete bringen, die an Trockenheit leiden, weil lokale kleinere Flüsse und Bäche oft zu wenig Wasser führten. Mit Leitungen und Speichern könnte zum Beispiel Wasser aus der Aare in fruchtbares Landwirtschaftsland in höher gelegenen Gebieten wie dem Gäu, dem Wasseramt oder dem Bucheggberg geleitet werden.
Der Kanton Solothurn arbeite an einem Wasserkonzept, welches diese Idee berücksichtige, erklärt Peter Brügger. Es gebe dabei aber grössere Hürden.
Gentechnisch verändertes Saatgut?
Die Landwirte müssten zudem künftig vermehrt darauf achten, welches Saatgut sie auswählen, meint der Solothurner Bauernsekretär. Bis jetzt sei dabei die Trockenheitstoleranz kein Thema gewesen.
Das Angebot an solchem Saatgut sei heute aber noch nicht genügend gross, findet Bauernsekretär Brügger. Hier sei die Züchtung gefordert, dass innerhalb vernünftiger Zeit mehr Sorten vorhanden sind.
Dabei stellt sich laut Brügger auch die Frage, was rechtlich erlaubt ist. Es gehe nicht um die Frage, etwa Äpfel mit Genen anderer Pflanzen zu verändern. Die Idee sei, mittels Gentechnik verschiedene Apfelsorten zu kreuzen. Das Resultat sei das gleiche, wie mit herkömmlichen Zuchtmethoden – allerdings nicht mit einem Resultat in 25 sondern bereits in 5 Jahren.
Ob neue Wasserleitungen oder Gentechnik: Klar sei, dass diese Ideen länger Zeit brauchen, so Peter Brügger. In einem ersten Schritt gehe es darum, dass sich die Bauern Gedanken machten, welche Haltung sie in diesen Fragen vertreten.