Claude Braun kam in den 1980er-Jahren als Student der Zahnmedizin in die Schweiz. Auch nach dem Universitätsabschluss blieb der gebürtige Elsässer in der Deutschschweiz und gründete in Burgdorf eine eigene Zahnarztpraxis.
Strassburger Kulturszene vermisst
Nach einigen Jahren bemerkte er aber, dass ihm die Kulturszene aus Strassburg fehlte. «Immer nach Genf oder Lausanne zu reisen, war ein bisschen weit.» Deshalb gründete Braun kurzerhand den Verein «1,2,3...chanson» mit dem Ziel, französischsprachige Liedermacherinnen und Liedermacher nach Burgdorf zu holen.
Der Saal war voll, die Leute begeistert. Dann erst habe ich realisiert, wie sehr die Emmentaler das Frankophone schätzen und in sich tragen.
Das erste Konzert fand 2001 statt, die Bühne sowie die Bar waren selbst gezimmert. Auf der Bühne stand Michel Bühler, ein Liedermacher aus dem Kanton Waadt und persönlicher Freund von Claude Braun. «Der Saal war voll, die Leute begeistert. Dann erst habe ich realisiert, wie sehr die Emmentaler das Frankophone schätzen und in sich tragen», sagt Braun rückblickend.
Dreitägiges Festival
Im Anschluss fanden in Burgdorf regelmässig Konzerte mit französischsprachigen Musikerinnen und Musikern statt. 2011 wechselte der Verein vom Konzert- zum Festivalmodus: Jeweils im März, während der internationalen Woche der Frankophonie, findet im Theater Z in der Burgdorfer Altstadt ein dreitägiges Festival statt: das Berthoud-Festival. Und damit hat ein Stück französische Kultur in Burgdorf einen festen Platz gefunden.