Jérémie Millot kannte die Schweiz kaum, als er im Jahr 2000, nach seinem Studium in Deutschland, eine Stelle in Lyss im Berner Seeland angeboten bekam. «Zufälligerweise lebte damals ein Studienfreund von mir in Bern. Darum sagte ich zu.» Sonst wäre er vermutlich nie in die Schweiz gekommen.
Kleine Kreise
Sein damaliger Chef schlug ihm vor, nach Biel zu ziehen. Dort spreche man sowohl Deutsch als auch Französisch und sei auch offener als in Bern. Denn in Bern bewege man sich vor allem in kleinen Kreisen, so der ehemalige Vorgesetzte.
Die Bernerinnen und Berner bewegen sich vor allem in kleinen Kreisen.
Erst nach einer Weile habe er begriffen, dass sich die Bernerinnen und Berner tatsächlich vor allem in kleineren Kreisen bewegen würden; etwa im Freundeskreis, im Familienkreis oder im Sportverein, so Millot. Damit habe er am Anfang Mühe gehabt. «Aber jetzt habe ich meine eigenen Kreise», sagt er und lacht.
Kontakte hat er unter anderem bei einem seiner grossen Leidenschaften geknüpft: Beim Theaterspielen. Seit 2011 ist er Mitglied der französischen Theatergruppe Aarethéâtre in Bern, inzwischen ist er sogar deren Regisseur. «Wir spielen einfache Stücke auf Französisch und in erster Linie Komödien. Damit wollen wir auch ein deutschsprachiges Publikum anlocken.»
Kaum noch Französisch in den Berner Läden
Zu seiner Anfangszeit in Bern sei er in den Berner Läden jeweils oft noch auf Französisch angesprochen worden. Das fand er sympathisch, obwohl er eigentlich nicht darauf angewiesen war, da er Deutsch verstand und sprach. Das sei heute aber nicht mehr so: «Das Französische ist aus den Geschäften verschwunden», so Millot «Ich habe den Eindruck, dass nur noch die ältere Generation Französisch spricht.»