Die Liste, unter welchen Bedingungen man ein Restaurant oder Kaffee ab dem 11. Mai wieder öffnen darf ist lang. Zu lang für Maurus Ebneter, Präsident des Basler Wirteverbandes: «Das können nur Schreibtischtäter gewesen sein, die so umfangreich und detailliert Vorschriften erlassen. Es wäre ehrlicher gewesen zu sagen, bleibt doch noch einen Monat zu.»
Im Schutzkonzept ist etwa festzuhalten, wie oft eine Toilette gereinigt werden muss oder wie der Platz in der Küche aufgeteilt wird. Zentral darin ist die 2-Meter-Abstandsregelung. Gerade für kleinere Bars und Kaffees, wie für das «Schall und Rauch», eine Bar im Kleinbasel, ist diese schwer einzuhalten. Ab Montag könne die Bar somit nur gerade zwanzig Leute empfangen, so Nikhil Bigler, der Betreiber der Bar. «Wir werden sicher immer wieder Leute wegschicken müssen, weil wir nicht mehr reinlassen dürfen.» Gerade seine Bar lebe von der Laufkundschaft, doch mit dieser sei im Moment nicht zu rechnen. Mit nur gerade 20 Plätzen in normalen Zeiten werde es aber sowieso schwierig bis unmöglich, die Bar noch rentabel zu betreiben.
Ähnlich ergeht es vielen Gastronominnen und Gastronomen. Sie befürchten, dass sie ihre Kosten nicht mehr decken können, weil sie dermassen viele Vorschriften erfüllen und sich an Auflagen halten müssen. Etwas mehr Platz hat der Wirt des Restaurants zur Mägd, Adriano Giordano. Vor Corona konnte er am Abend über hundert Gäste empfangen, jetzt darf er nur noch 35. Das Restaurant werde also halbleer sein. Finanziell sei dies im Moment noch tragbar, aber «die Stimmung werden wir vermissen», sagt er.