Viele Detaillisten hätten sich gut angepasst an die Schwierigkeiten der Corona-Krise, bilanziert Rolf Bossart, Geschäftsführer des Luzerner Detaillistenverbands. Vor allem diejenigen, die auf Online- und Lieferservice auswichen, hätten gut weitergeschäften können.
Die Unterschiede seien jedoch gross. Geschäfte in der Stadt hätten mehr Mühe bekundet. Auf dem Land seien die Umsätze zum Teil aber sogar gestiegen. «Das hat damit zu tun, dass die Leute auf dem Land aus Respekt weniger in die grossen Center gingen», sagt Bossart.
Persönliche Beratung mit Schutzmaske
Ab Montag können die Detailhändlerinnen und -händler ihre Geschäfte nun wieder öffnen. Die strengen Auflagen seien zwar «umständlich und übelzeitig», sagt Bossart, aber die Geschäfte seien bereit. «So wie das die Bäckereien bereits gezeigt haben – sehr vorbildlich, kann ich sagen.»
Es sei ihm kein Geschäft bekannt, das wegen der vielen Vorgaben, beispielsweise wegen der beschränkten Zahl der Gäste, gar nicht öffnen wolle. Im Gegenteil: Die Motivation der Ladenbesitzer sei sehr gross.
Ich hörte eher: Wir hätten schon früher aufmachen wollen und endlich können wir es tun!
Kritisch steht Rolf Bossart, der auch für die SVP im Luzerner Kantonsrat aktiv ist, den staatlichen Unterstützungsmassnahmen gegenüber. «Es kann doch nicht sein, dass jemand, der schon zehn Jahre im Geschäft ist, nicht zwei bis acht Wochen überbrücken kann. Da fehlt das unternehmerische Denken.»
Das gelte nicht nur für die Detaillisten, präzisiert Bossart. Seiner Meinung seien die Überbrückungskredite zu einfach zu erhalten gewesen. «Man soll denjenigen helfen, denen Hilfe wirklich zusteht. Und nicht einfach querbeet allen Geld nachwerfen.»