Rund 300 Olivenbäume hat Hans Peter Imhof 2018 gekauft – alle jahrhundertealt. Nur gut 100 von ihnen wurden noch nicht von den Xylella-Bakterien zerfressen. Die Ernte werde erneut bescheiden ausfallen, wenn auch «besser» als im Vorjahr, erzählt der Rentner dem Westschweizer Fernsehen RTS.
Der Waadtländer hat diese Tragödie jedoch in eine Chance verwandelt. Anstelle der toten Olivenbäume pflanzt er nun Granatapfelbäume und Weinreben – und weitere 200 junge Olivenbäume, welche gegen Xylella resistent sind.
«Ein florierendes Ökosystem braucht Biodiversität», betont Hans Peter Imhof, «etwas, das in Apulien noch nicht verbreitet ist.» Und der Olivenbauer Filiberto Erario klagt: «Die industrielle Landwirtschaft hat das Ökosystem hier völlig ruiniert.»
Elektrokultur als Hilfe
Andreas Fulgosi ist Musiker in Genf und Olivenölproduzent im süditalienischen Ostuni. Er hofft, dass er dieses Jahr trotz Xylella mehr als 500 Liter Bio-Olivenöl produzieren kann. Er besitzt seit 19 Jahren 180 Olivenbäume, von denen einige bereits von der Krankheit betroffen sind.
Um seine Bäume von der Krankheit zu befreien, versucht er es mit Elektrokultur: Er spannt um sie herum einen Kupferdraht und erzeugt damit ein Magnetfeld. «Es ist ein bisschen wie ein Wunder. Im Moment ist das die Lösung», sagt Fulgosi.
Trotz all dieser Versuche ist das Bakterium in Apulien weiter auf dem Vormarsch. Im Süden der Region ist die Olivenölproduktion um mehr als 80 Prozent zurückgegangen.