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Cern Wird der neue Teilchenbeschleuniger je realisierbar sein?

Das Cern untersucht aktuell den Untergrund, um die Machbarkeit eines neuen Teilchenbeschleunigers zu prüfen. Dies ist eine entscheidende Phase zur Klärung der Realisierungsbedingungen.

Er hat keine einfache Aufgabe: Der «Future Circular Collider» (FCC) des Cern soll die Geheimnisse der modernen Physik weiter entschlüsseln, bis hin zu den Ursprüngen des Universums.

Das Cern geht davon aus, dass der aktuelle Teilchenbeschleuniger, der «Large Hadron Collider» (LHC), bis 2045 seine volle Leistungsfähigkeit erreicht haben wird. Danach soll der FCC übernehmen.

In neun Gebieten zwischen der Schweiz und Frankreich werden rund 30 Bohrungen durchgeführt, um genaue Daten über die Stabilität und Qualität des Bodens zu erhalten.

Um die für eine künftige Baustelle notwendigen Informationen zu sammeln, wurden zwei Methoden angewandt: «Eine erste Methode, die sogenannte Seismik, mit der Ausbreitung von Schallwellen im Boden und deren Aufzeichnung, ermöglicht es uns, ein Bild des Untergrunds und der verschiedenen geologischen Schichten zu erhalten», erklärt der Bauingenieur Antoine Mayoux gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS.

«Diese Methode wird durch geotechnische Bohrungen ergänzt, die uns physische Informationen über die Eigenschaften der Materialien und ihre Festigkeit liefern und uns helfen, die angetroffenen Böden zu charakterisieren.»

Noch viele Schritte erforderlich

Damit versucht das Cern herauszufinden, ob das Szenario, das für den FCC in Betracht gezogen wird, «den weltweiten Bedürfnissen und Forschungsrichtungen» entspricht, wie Yann Lechevin, der für die institutionellen Beziehungen des Cern zuständig ist, erklärt.

«In einem zweiten Schritt müssen wir sehen, ob es in einem bereits stark eingeschränkten Gebiet technisch realisierbar ist. Es sind noch viele Entscheidungsschritte erforderlich. Die geologischen Untersuchungen, die im Oktober begannen, könnten eine technische Unmöglichkeit ans Licht bringen.»

Der FCC soll in einem 91 Kilometer langen, kreisförmigen Tunnel, in durchschnittlich 200 Meter unter der Erde, zwischen Genf und dem benachbarten Frankreich installiert werden.

Inbetriebnahme frühestens 2045

Die geologischen Untersuchungen haben auf Schweizer Seite noch nicht begonnen und sollen im Laufe des Jahres 2025 durchgeführt werden.

Der Schlussbericht wird im März 2025 vorgelegt. Falls die Mitgliedstaaten des Forschungszentrums dem Projekt zustimmen, rechnet das Cern damit, dass die Arbeiten in etwa zehn Jahren beginnen und der künftige Collider zwischen 2045 und 2060 in Betrieb genommen werden kann.

RTS 19h30, 26.11.2024, 19:30 Uhr;stal

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