Zum Inhalt springen

Stimmen aus der Community «dialog»-Community: «Nur Gegenzölle können jetzt noch helfen»

Das Gespräch mit Donald Trump suchen oder Gegenzölle aussprechen: Wie soll die Schweiz auf den US-Zollhammer reagieren? Die «dialog»-Community ist gespalten.

Die von US-Präsident Donald Trump ausgesprochenen Handelszölle treffen die Schweiz besonders hart.

Der Bundesrat hat erst abwartend auf sie reagiert, mittlerweile ist Staatssekretärin Helene Budliger Artieda nach Washington gereist, um einen Besuch von Wirtschaftsminister Parmelin und Bundespräsidentin Keller-Sutter vorzubereiten.

Aber ist es die richtige Antwort auf Trumps Zollpolitik, in erster Linie das Gespräch mit den USA zu suchen?

Ja, finden 45 Prozent der Userinnen und User. Genau 50 Prozent der «dialog»-Community fänden jedoch Gegenzölle die einzige legitime Reaktion. Das zeigt eine nicht repräsentative Umfrage.

«dialog»: Diskutieren Sie mit!

Box aufklappen Box zuklappen

Mit «dialog» erleben Sie News und Debatte neu. Diskutieren Sie über relevante Themen – egal in welcher Landessprache. Wir übernehmen die Übersetzungsarbeit. Ein überregionales Redaktionsteam wählt dafür Woche für Woche ein neues Thema aus, über das Sie debattieren können.

«An den gesunden Menschenverstand und wirtschaftliche Sachkompetenz zu appellieren und das Gespräch mit Trump zu suchen, ist bei ihm verschwendete Zeit», findet beispielsweise der User mit dem Pseudonym «Bergfex Mani».

«Nur Gegenzölle in gleicher Höhe, auch auf digitale Plattformen, können Trump und seine Einflüsterer zur Raison bringen. Der Schaden für die Weltwirtschaft zeichnet sich schon jetzt ab und wird durch den Zollkrieg sicher noch steigen.»

Gegenzölle 1:1 erheben und andere Absatzmärkte suchen.
Autor: «Laurent Christen» «dialog»-User

Die Userin «Kluge Rhetorikerin» ergänzt, dass sie bei jedem anderen Präsidenten das Gespräch bevorzugen würde. «Aber bei so viel Arroganz und Selbstverliebtheit wie bei Herrn Trump, macht dies keinen Sinn. Also mal abwarten und wenn möglich andere Handelspartner ausfindig machen, und so diese vier Jahre durchhalten.»

Abzuwarten und passiv zu bleiben, ist vielen Kommentierenden jedoch zu wenig. Einer von ihnen ist «Mike Sion», der seinen Wunsch prägnant zusammenfasst: «Mut und Stärke zeigen, auf Konfrontation gehen.» «Gegenzölle 1:1 erheben und andere Absatzmärkte suchen», fügt «Laurent Christen» hinzu.

«Das dürfte die einzige Sprache sein, die Trump versteht», antwortet «Christian Kohler».

Vergeltung bedeutet Handelskrieg, der niemandem und nichts nützt.
Autor: «Pure Conciousness» «dialog»-Userin

Diese aktive Reaktion könnte jedoch fatal enden, sind sich ebenso viele Userinnen und User einig.

«Vergeltung bedeutet Handelskrieg, der niemandem und nichts nützt. Mit Vergeltungsmassnahmen zu antworten, würde bedeuten, sich auf dieses mittelalterliche und zum Scheitern verurteilte Niveau zu begeben, sich in einen Krieg zu begeben», schreibt beispielsweise die Userin «Pure Conciousness».

«Was getan werden muss, ist, sofort Kontakt mit der amerikanischen Regierung aufzunehmen, zu verhandeln und einen Kompromiss zu suchen. Krieg gewinnt man nicht, indem man mehr Krieg schafft, sondern indem man den Frieden fördert, das gilt für alle Kriege, nicht nur für Handelskriege.»

User begrüssen Boykott von US-Waren

Nicht wenige Userinnen und User fürchten jedoch, dass in der aktuellen Situation weder Gespräche noch Gegenzölle zielführend wären. «Mein erster Reflex wäre ja ein USA-Boykott, die Lust, Geld rüberzuschicken, das dann am Schluss indirekt republikanische Wahlkämpfe finanziert, ist definitiv nicht vorhanden», schreibt «Chroniqueuse Inflexible».

Generell sprechen sich dutzende Mitglieder der «dialog»-Community für einen Boykott aus. Oder schreiben gar, dass sie US-Produkte jetzt schon meiden.

Fern der Reaktion sehen die meisten Userinnen und User in der aktuellen Situation eine Bestätigung dafür, dass die Schweiz sich in den letzten Jahren zu stark abhängig gemacht habe von den USA. «Achten wir in Zukunft darauf, nie wieder alle Eier in einen Korb zu legen», schreibt «Intervenant Inflexible».

Was denken Sie?

SRF 4 News, 7.4.2025, 9 Uhr; sten

Meistgelesene Artikel