Der Frühling ist da und mit ihm die Lust auf einen Spaziergang in den Bergen oder in der Natur. An den Rändern der Wiesen stossen manche Spaziergängerinnen und Spaziergänger auf Schilder, die dazu auffordern, Hunde an der Leine zu führen und den Hundekot zu entsorgen.
Fabrice Nanchen, Agraringenieur an der Fachhochschule Westschweiz (HES), erklärt gegenüber RTS, warum es wichtig ist, Hundekot aufzusammeln: «Das Problem mit dem Hundekot ist, dass er das Futter verschmutzt. Hundekot braucht sehr lange, um sich zu zersetzen, etwa zwei Monate. Ausserdem gibt es für einen Bauern nichts Schlimmeres, als am Rand seiner Felder entlangzugehen und festzustellen, dass daraus eine Hundetoilette geworden ist. Niemand möchte Raupenkot in seinem Salat haben. Warum also sollten wir als Bauern damit einverstanden sein, unsere Kühe mit Gras zu füttern, das Hundekot enthält?»
Hundekot, ein Überträger von schweren Krankheiten
Durch Hundekot werden auch Krankheiten auf Kühe übertragen, zum Beispiel Neosporose und Sarkosporidiose. Letztere ist bei Rindern nicht nachweisbar und wird erst bei der Schlachtung festgestellt. Das Fleisch ist dann für den Verzehr nicht mehr geeignet und für den Landwirt ein Verlust. Die Neosporose kann zu Fehlgeburten führen.
«Diese Parasiten zirkulieren im Tier und manchmal auch im Menschen. Es gibt also ein Problem des Kreuzparasitismus, der über den Kot übertragen wird», sagt Fabrice Nanchen. Es gelte zu beachten, dass «Fuchskot nicht Teil dieser Zyklen ist. Diese Wildtiere gibt es zwar überall, aber es sind vor allem Hunde, die ihre Exkremente auf den Wegen hinterlassen».
Keine Garantie für eine Entschädigung
Im Falle eines Schadens aufgrund einer durch Hundekot übertragenen Krankheit ist es schwierig, eine Entschädigung zu erhalten. «Bauern, die eine Viehversicherung haben, können eine Entschädigung einfordern. Aber es ist schwierig, einen Anspruch gegen irgendjemanden geltend zu machen, vor allem im Falle der Sarkosporidiose, da die Krankheit erst bei der Schlachtung festgestellt wird», erklärt Fabrice Nanchen. Er fordert die Hundebesitzer auf, den Kot ihres Tieres mit einer Plastiktüte aufzusammeln und dann in einem Mülleimer zu entsorgen.