Der Widerstand gegen den Salzabbau sei in Muttenz zu gross gewesen, begründete der Geschäftsführer der Schweizer Salinen den überraschenden Rückzug aus dem Muttenzer Erholungsgebiet. «Wir haben den Auftrag, die Schweiz verlässlich langfristig mit Salz zu versorgen», sagte Urs Hofmeier. Um diesen Auftrag auszuführen, brauche die Firma, die den Kantonen und Liechtenstein gehört, Planungssicherheit. «Das Abbaugebiet Rütihard ist wegen des politischen Drucks aber so stark gefährdet, dass wir nun anders planen.» Nachdem die Schweizer Salinen 2019 erste Probebohrungen durchgeführt hatten, formierte sich schnell Widerstand gegen das Salzprojekt.
Das Abbaugebiet Rütihard ist wegen dem politischen Druck so stark gefährdet, dass wir nun anders planen.
Gegen das Vorhaben wehrt sich namentlich die Interessengemeinschaft «Rettet die Rütihard», die von der Fondation Franz Weber unterstützt wird. Die Gegnerinnen und Gegner befürchten, dass ein Salzabbau von bis zu 50 Jahren in diesem Landschaftsschutzgebiet irreparable Schäden anrichtet und ein einzigartiges stadtnahes Erholungsgebiet verschandelt. Zudem verweisen die Gegnerinnen und Gegner auf geologische Risiken.
Aufgrund der intensiven öffentlichen Diskussionen über den Salzabbau unter der Rütihard hatten der Bürgerrat und der Gemeinderat von Muttenz ein Dialogverfahren lanciert. Ihrer Ansicht nach lagen über das Vorhaben nicht genügend Informationen vor für eine sorgfältige Meinungsbildung.
Einerseits bedauern wir den Entscheid sehr. Andererseits sind wir erleichtert, denn der Salzabbau führte zu vielen Diskussionen in Muttenz.
Bei der Gemeindepräsidentin Franziska Stadelmann löst der Entscheid, nun doch kein Salz abzubauen, gemischte Gefühle aus: «Einerseits bedauern wir ihn sehr. Andererseits sind wir auch erleichtert, denn der Salzabbau hat zu vielen Diskussionen in Muttenz geführt.» Hansueli Studer von der Muttenzer Bürgergemeinde sagt, «persönlich bedauere ich den Entscheid sehr». Es gehe um einen namhaften Betrag, den die Schweizer Salinen der Bürgergemeinde jedes Jahr zahlten und der nun in vier Jahren «komplett entfallen» werde.
Auch Importe eine Option
In den nächsten Monaten prüfen die Schweizer Salinen verschiedene Szenarien innerhalb und ausserhalb der bestehenden Konzessionsgebiete, um an einem anderen Ort Salz abzubauen. In Erwägung gezogen wird auch der Import von Salz. Allerdings sei die Versorgung der Schweiz mit Salz aus heimischer Produktion ökologisch und ökonomisch nachweislich besser, so die Schweizer Salinen.
Nach 20 Jahren allenfalls wieder ein Thema
Deshalb strebt das Unternehmen auch eine Verlängerung der auslaufenden Konzessionsverträge mit den Kantonen Baselland und Aargau an. Die bisherigen Vereinbarungen laufen 2025 aus.
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Nach Ansicht des Baselbieter Finanzdirektors Anton Lauber soll die Rütihard im Konzessionsgebiet verbleiben. Frühestens in 20 Jahren solle die kommende Generation die Möglichkeit haben, Vorzüge und Nachteile einer regionalen Salzgewinnung und -produktion unter neuen Vorzeichen zu beurteilen, so Lauber.