Der Kanton Baselland will bei Muttenz den Boden untersuchen lassen, um herauszufinden, weshalb es dort zu derart vielen Bodenabsenkungen gekommen ist. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Dolinen.
Das waren alles massive Eingriffe, welche das Grundwassersystem stark verändert haben.
Ein Grund ist sicher der seit dem 19. Jahrhundert andauernde Salzabbau. Aber das sei nur einer von vielen Eingriffen des Menschen, welcher den Lauf des Grundwassers verändert und damit zur Bildung von Dolinen geführt hat, sagt Peter Huggenberger, der noch bis vor kurzem die Abteilung Umweltgeologie an der Uni Basel geleitet hat. «In den 50er Jahren wurde das Kraftwerk Birsfelden gebaut. 100 Jahre vorher hat man die Birs begradigt. Das waren alles massive Eingriffe, welche das Grundwassersystem stark verändert haben.»
Wissen, was man tut
Auch in neuerer Zeit greife der Mensch immer wieder ins Wassersystem ein, etwa mit dem Bau des Adlertunnels für die Zugsstrecke Basel-Olten vor 20 Jahren. Ein weiteres Beispiel seien die zahlreichen Probebohrungen, um herauszufinden, wo die Basler Chemie in der Vergangenheit ihre Abfälle deponiert hat. Wenn nun die Saline ihr Salzabbaugebiet ausweiten wolle, so müsse man gut abklären, welche Auswirkungen das haben kann. Denn in der Nähe stehen auch Häuser, welche durch neue Bodenabsenkungen beschädigt werden können.
Huggenberger behält sich bedeckt, wenn es um die Frage geht, ob man den Untergrund genug erforscht hat im Hinblick auf die mögliche Ausweitung des Salzabbaus in der Muttenzer Rütihard. «Es besteht eine gewisse Gefahr, dass man findet, man habe nun genug untersucht und könne nun entscheiden,» sagt Huggenberger sibyllinisch.