Der Alpiq-Aktionär Electricité de France (EDF) steigt aus dem Oltner Stromunternehmen aus. EDF verkauft ihren Anteil von 25 Prozent zu gleichen Teilen an die bisherigen Aktionäre Primeo Energie und EOS Holding. Der Kaufpreis für die EDF-Beteiligung beträgt rund 489 Millionen Franken. Die Alpiq-Aktie soll «letztlich» von der Börse genommen werden. SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann schätzt die neusten Entwicklungen ein.
SRF News: Klaus Ammann, was bedeutet es, wenn EDF als Alpiq-Aktionär aussteigt?
Der Verkauf ist keine Überraschung. EDF kündigte bereits im Sommer an, aus dem Konsortialvertrag auszusteigen. Das ist der Vertrag, den die grossen Aktionäre miteinander abgeschlossen haben. Für die EDF war die Alpiq-Beteiligung in letzter Zeit nur noch eine Finanzanlage. Und weil die Finanzanlage nicht mehr viel abwarf, nutzte EDF die Möglichkeit, die Aktien zu verkaufen. Die anderen Konsortialpartner haben mehr Vertrauen in die Alpiq-Aktien.
Es geht hier um ein Aktienpaket im Wert von einer halben Milliarde Franken. Ist das Paket überhaupt so viel Wert?
Ich glaube die Bewertung hängt damit zusammen, dass die restlichen Konsortialaktionäre einfach daran glauben, dass Alpiq nun gut aufgestellt ist für die Zukunft und wieder Gewinn machen kann.
Die Alpiq-Aktie soll von der Börse wegkommen. Was ist davon zu halten?
Dazu muss man sagen, dass bereits bisher nur ein ganz kleiner Teil der Aktien an der Börse gehandelt wurden. Die grossen sogenannten Konsortialaktionäre konnte ihre Aktien nicht einfach verkaufen, sie waren an den Vertrag gebunden.
Die Börsenkotierung ist wichtig für die Öffentlichkeit.
Die Börsenkotierung ist aber wichtig für die Öffentlichkeit. Denn sie sorgt für eine gewisse Transparenz. Wenn Alpiq nun ganz von der Börse weg geht, dann kann das Unternehmen mehr oder weniger selber bestimmen, welche Zahlen es der Öffentlichkeit präsentieren will. Das sieht man beispielsweise beim grossen Konkurrenten Axpo, der zu 100 Prozent den Kantonen gehört, nicht an der Börse ist, und deshalb seine Zahlen zumindest ein bisschen selektiver präsentiert.
Das Gespräch führte Ralph Heiniger.