«Man wird nicht nur als Schwuler geoutet», erklärt Benjamin Hampel, leitender Arzt Checkpoint Zürich. Hier wurden zeitweise bis zu 40 Prozent aller schweizweit positiven Fälle von Affenpocken festgestellt.
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Bild 1 von 3. Benjamin Hampel hat schon viele Menschen mit Affenpocken behandelt. Auch wenn es Gründe gab, wieso das Virus sich zuerst in der MSM-Community ausgebreitet hat, so hätte es, laut Hampel, auch eine andere Community treffen können. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 3. Fabian hatte Affenpocken: Er habe Glück gehabt, erzählt Fabian, andere hätte es viel schlimmer getroffen. Schwierig für ihn sei vor allem gewesen, dass niemand ihm wirklich sagen konnte, was genau er tun müsse. Er habe sich alleine gefühlt. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 3. Auch wenn die meisten in seinem Umfeld gut reagiert hätten, einige hätten ihm auch zu verstehen gegeben, dass er selber Schuld an der Ansteckung sei, erzählt Fabian. Bildquelle: SRF.
In der Öffentlichkeit sei lange davon die Rede gewesen, dass die Affenpocken jene träfen, welche viele unterschiedliche Partner hätten. «Man outet sich gleichzeitig auch noch, dass man zu dieser Gruppe gehört», so Hampel weiter. Das führe zu Stigmatisierungen.
Ein Gefühl, das Fabian gut kennt. Im August rief ihn der Kantonsärztliche Dienst an. Der Affenpocken-Test war positiv. Sein Umfeld reagierte unterschiedlich. «Die meisten fanden, ‹Du Armer!›, aber gewisse sagten auch: ‹Du musst ja nicht gerade mit jedem ins Bett.›»
Hampel betont aber: «Je länger das Virus da ist, desto höher ist die Chance, dass sich alle anstecken.»