Remo Neuhaus hat diese Woche in der Buchhandlung «Stauffacher» in Bern seinen autobiografischen Ratgeber «Content ist König*in» vorgestellt. Der 54-jährige Fotograf hatte schon viele prominente Gesichter vor seiner Kameralinse.
Unter anderem den bereits verstorbenen Schweizer Sänger Polo Hofer, die britische Sängerin Joss Stone und den ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson. Über diese Begegnungen schreibt der Berner. Angereichert durch Anekdoten mit berühmten Persönlichkeiten, führt das Buch durch sein Leben.
Von der Krise in die Fotografie
Auch die Zeit vor seinem Durchbruch als Fotograf behandelt Neuhaus in seinem Werk. Über 23 Jahre arbeitete er in der Gastronomie. 2010 hängte Neuhaus diese Karriere an den Nagel. Der Rücktritt führte zu einer Lebenskrise. «Ich war bis dahin zu schnell unterwegs und hatte das Gefühl, ich bin ein Superman und schaffe alles», schreibt er in einem Kapitel über jene Zeit.
Ich wollte so unterhaltsam wie möglich schreiben. Wenn es dazu noch inspiriert, habe ich alles richtig gemacht.
Durch diese Erfahrung habe er gelernt, vermehrt auf sein Inneres zu hören. Yoga und Spaziergänge mit seinem Hund helfen dem Fotografen bis heute. Erkenntnisse, die Remo Neuhaus auf seine ganz eigene und unterhaltsame Art nun weitergeben will.
Kindheitsfreunde und Schweizer Sportlegenden
Neuhaus taucht tief in die Erinnerungen seiner Jugend ein. Auch die Abenteuer mit seiner Jugendbande «die Memmen» finden in seinem autobiografischen Ratgeber einen Platz. «Frank aka‹Fränne› zählt zu den Stimmungskanonen der ‹Memmen›. Und in diesem Kapitel hat er die Hauptrolle», schreibt der Autor. Jener Frank zündet darin eine Tischbombe im Flugzeug. «Er hat mich im Vorfeld gefragt, ob er die Geschichte im Buch erwähnen kann, da es keine jugendfreie Story ist und daher auch gewisse Bedenken auslösen könnte», erklärt Jugendfreund Frank Harnisch.
Auch die anderen Gäste haben Anekdoten auf Lager – oft aus dem Fotostudio. Der Spitzenschwinger Matthias Glarner erlebt Neuhaus als einen Mann mit Lösungen. Während einem Shooting im Schwingkeller seines Vereins spritzte ihn Neuhaus mit Wasser ab und bewarf ihn mit Sägemehl. «So sah es aus, als wäre ich verschwitzt und mit Sägemehl im Gesicht», erzählt der ehemalige Schwingerkönig.
Vom Kochlehrling zum Gastronomen, Event-Organisator und schliesslich zum renommierten Porträtfotografen: Remo Neuhaus ist ein Aus- und Neueinsteiger. Nun geht er unter die Autoren: «Ich wollte so unterhaltsam wie möglich schreiben, weil ich selbst nicht gerne langweilige Bücher lese. Und wenn es dazu noch inspiriert, habe ich alles richtig gemacht.»