Die neue Netflix-Dokureihe über Prinz Harry und Herzogin Meghans Abgang aus dem britischen Königshaus ist nach Einschätzung eines Experten keine allzu grosse Bedrohung für den Palast. «Ich denke eigentlich, dass der Palast einigermassen erleichtert sein wird, dass das alles ist», sagte der Monarchie-Beobachter und Verfassungsexperte Craig Prescott von der walisischen Universität Bangor der Deutschen Presse-Agentur. Netflix hatte am Donnerstag die finalen Episoden der mehrteiligen Doku über den Abschied des Paares aus dem Königshaus veröffentlicht.
Es mangelt an konkreten Beispielen
Harry (38) und Meghan (41) hatten dem Königshaus darin ein «schmutziges Spiel» mit den Medien vorgeworfen – nämlich die britischen Boulevardmedien mit negativen und teilweise falschen Informationen über sie versorgt zu haben.
Da jedoch kaum konkrete Beispiele gegeben worden seien, sei es auch schwierig, darauf zu reagieren, meint Prescott. Vom Palast gab es zunächst keine Reaktion auf Harrys und Meghans Vorwürfe.
Bruder-Verhältnis könnte sich weiter verschlechtern
Der Experte sieht allerdings durchaus das Risiko, dass sich Harrys Verhältnis zu seinem Bruder William nach der Veröffentlichung weiter verschlechtern könnte. Harry beschreibt seinen Bruder darin als Mann der Institution, während er selbst sich von dieser befreit habe. Ausserdem wirft er dem Thronfolger (40) vor, ihn bei einem Krisentreffen angeschrien zu haben.
Auch die Tatsache, dass in der Netflix-Produktion Ausschnitte aus einem BBC-Interview mit Prinzessin Diana zu sehen sind, ist Prescott zufolge eine Provokation. Die BBC selbst hatte sich verpflichtet, die Ausschnitte nicht mehr auszustrahlen, nachdem bekannt wurde, dass sich der damalige Reporter den Zugang zu Diana mit gefälschten Dokumenten verschafft hatte.