Sie ist eine Vorreiterin: Zum ersten Mal in der Geschichte wird mit Karla Sofía Gascón eine transgeschlechtliche Schauspielerin für einen Oscar nominiert. Für ihre Rolle in «Emilia Pérez» darf die Spanierin auf einen begehrten Filmpreis in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin hoffen.
Doch ihre Nominierung wird überschattet, denn: Unter die Glückwünsche mischen sich viele gehässige Kommentare. «Ich habe die Oscar-Nominierung inmitten von Beleidigungen, Drohungen aller Art und Demütigungen erhalten», erzählt die 52-Jährige bei einer Videokonferenz mit den spanischen Medien.
Den Kopf in den Sand stecken ist für Karla Sofía Gascón aber keine Option: «Im Moment ist es mir egal. Ich bitte jeden einzelnen von denen, die so sind, mir zu beweisen, dass ich keine Frau und Schauspielerin bin, die diese Anerkennung nicht verdient», so die Schauspielerin weiter.
«Emilia Pérez»: wichtige Rolle für Karla Sofía Gascón
2018 beginnt Gascón ihre Geschlechtsumwandlung. Zuvor stand sie unter dem Namen Juan Carlos Gascón vor der Kamera – zwischen 1995 und 2016 ist Gascón in zahlreichen Fernsehserien und Filmen zu sehen. Nun kommt mit «Emilia Pérez» ihr grosser internationaler Durchbruch.
Der Musical-Thriller «Emilia Pérez» handelt von einem mexikanischen Drogenbaron, der ein neues Leben als Frau beginnen will. Gespielt wird dieser Charakter von Karla Sofía Gascón – sowohl die männliche als auch die weibliche Version. Zum Cast gehören auch die US-Schauspielerinnen Zoe Saldaña und Selena Gomez. «Emilia Pérez» geht mit 13 Nominierungen in das Rennen um das goldene Männchen – auf so viele Nominierungen bringt es 2025 kein anderer Film.