Von Claudia Cardinale über Emmanuel Macron bis hin zu Brigitte Bardot – die Reaktionen überschlagen sich, um das Andenken an Alain Delon zu würdigen, der im Alter von 88 Jahren verstorben ist.
Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale lässt ein letztes Mal die historischen Szenen aufleben, die sie und Delon als unvergessliche Protagonisten in «Der Leopard» von Luchino Visconti zeigen, und vertraut der italienischen Presseagentur Ansa ihre letzten Worte für Alain Delon an: «Der Tanz ist vorbei. Tancredi ist hinaufgestiegen, um mit den Sternen zu tanzen ... für immer die Deine, Angelica».
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron meldet sich auf der Plattform X zum Tod Delons zu Wort und ehrt den Star: «Melancholisch, beliebt, geheimnisvoll, er war mehr als ein Star: ein französisches Denkmal.»
«Wir haben einen wertvollen Freund und einen Mann mit einem grossen Herzen verloren», schreibt die Brigitte-Bardot-Stiftung in einem Beitrag auf X, in dem sie Alain Delon würdigte, der «weit mehr als eine Filmikone» war. Bardot und Delon waren eng befreundet. Die französische Filmdiva sei am Boden zerstört, schreibt die Stiftung.
Auch der Direktor des Filmfestivals von Venedig, Alberto Barbera, würdigt Delon: Seiner Meinung nach ist er in den «Olymp der Unsterblichen» aufgestiegen. Er nennt den Schauspieler als «eine Ikone des französischen Kinos, die einen Teil ihres weltweiten Erfolgs den in Italien gedrehten Filmen verdankt», sagte er.
Auch aus der Schweiz kommen Reaktionen: Frédéric Maire, der Direktor des Schweizer Filmarchivs, hat den französischen Schauspieler, der auch einen Wohnsitz in Genf hatte und seit 1999 Schweizer Staatsbürger war, nie persönlich getroffen. Er erinnert sich aber an die zahlreichen Auftritte des Schauspielers in der RTS-Sendung «Spécial cinéma»: «Alain Delon war ein Stammgast. Er liebte es, sich dort zu äussern.»
Der Leiter des Zurich Film Festival, Christian Jungen, zeigt sich in einem Post auf der Plattform X ebenfalls betroffen über den Tod des «mythischen Star des französischen Kinos».
Sängerin Carla Bruni schreibt zum Tod: «Auf Wiedersehen Alain Delon ... Wir werden all das Talent, all die Anmut und all die Schönheit, die Du in diese Welt gebracht hast, nicht vergessen. Wir werden dieses Charisma, diese Stimme, diese Figur, dieses Gesicht und diese Melancholie, diese tiefe und seltsame Traurigkeit, die von Dir ausging und den Film und die Atmosphäre prägte, nicht vergessen. Es ist selten, so viel Anmut und so viel Traurigkeit gemischt in ein und demselben Menschen zu finden».
«Der Leopard hat gerade seinen Hut genommen», postete Sängerkollegin Mireille Mathieu auf Instagram. «In ‹Plein Soleil de l'été›, einem Denkmal Frankreichs, tritt der Samurai in den Sternenhimmel ein.»
Marine Le Pen, Chefin der französischen Partei Rassemblement National, schreibt nicht zuletzt auf X: «Die Legende ist verschwunden. Alain Delon lässt uns als Waisen des goldenen Zeitalters des französischen Kinos zurück, das er so gut verkörperte. Es ist ein kleiner Teil Frankreichs, den wir lieben und der mit ihm zurückbleibt.»