Wie sähe ich wohl mit vergrössertem Busen, aufgespritzten Lippen oder einer geraderen Nase aus? Der 35-jährige Unternehmer Endri Dibra kann das beantworten – besser gesagt seine erst kürzlich gelaunchte App. Diese simuliert mithilfe künstlicher Intelligenz Ergebnisse von plastischen Eingriffen noch vor der Operation.
Aber von vorne: Endri Dibra ist der Gründer des globalen Start-ups «Arbrea Labs». Ein Unternehmen, das sich darauf konzentriert, die Möglichkeiten der erweiterten Realität (AR) mit plastischer Chirurgie zu verbinden. Das Ziel des Start-ups ist es, den Menschen mithilfe von AR ein realistisches Bild davon zu vermitteln, wie sie nach einer plastischen Operation aussehen könnten. Durch den Einsatz von AR-Technologien können Chirurginnen und Ärzte das Aussehen potenzieller Patientinnen virtuell verändern und Eingriffe simulieren, bevor sie sich für einen tatsächlichen chirurgischen Eingriff entschieden haben.
Mit einer entwickelten App werden Avatare der Patientin oder des Patienten erstellt. Es werden Fotos und Scans von der jeweiligen Person gemacht und die gewünschte Veränderung wird simuliert. Die Ergebnisse können anschliessend dem Kunden oder der Kundin verschickt werden.
Wie die Idee entstand
Die Idee hinter Arbrea Labs, hat mit dem Gründer persönlich zu tun: In dem Moment, als Arbrea Labs nur ein einfacher Gedanke war, erfuhr der 35-Jährige, dass seine Mutter Brustkrebs habe. Von da an wurde die Brustthematik für Endri Dibra zu seiner Muse. Er beschloss, etwas im Bereich der Chirurgie zu machen. Dies entwickelte sich dann zur ästhetischen-, zur plastischen und zur Schönheitschirurgie.
Als ich erfuhr, dass meine Mutter Brustkrebs hat, wurde die Brustthematik zu meiner Muse.
Der gebürtige Albaner ist jedoch mehr von der künstlichen Intelligenz, als von der Ästhetik fasziniert. In seinem Beruf kombiniere er beides. Was die Ästhetik angehe, würden ihn Menschen beeindrucken, die sich selbst verbessern wollen.
Die Tücken des Tools
Obwohl die Instrumente von Arbrea Labs bereits in über 40 Länder verwendet werden, gibt es einige Bedenken und Herausforderungen. Ein zentraler Aspekt ist die Frage der Realitätsnähe. Obwohl AR-Technologien in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht haben, ist die virtuelle Darstellung von plastischen Operationen immer noch eine Annäherung und kann von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen. Endri Dibra sieht die Problematik vielmehr bei Instagram-Filtern: «Einen Filter auf Instagram zu verwenden und diesem dem Arzt zu zeigen, ist viel unrealistischer.» Arbrea Labs sei hingegen, laut Dibra, ein realitätsnahes und auf Anatomie basierendes Werkzeug.
Die Gefahr, dass die App Menschen mit schönen Ergebnissen zu operativen Eingriffen bringen könnte, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.