Es war ein Senkrechtstart: In seiner Rolle als Vitus erobert Teo Gheorghiu 2006 die Schweizer Kinoleinwände. Der damals 14-Jährige beeindruckt nicht nur wegen seines Klavierspieles, sondern auch wegen seiner schauspielerischen Leistung.
Musik war und blieb meine erste grosse Liebe.
Der Film mit Bruno Ganz öffnet ihm damals also gleich zwei Karrieretüren. Entschieden hat er sich für die Musik.
Vom Wunderkind zum Weltklasse-Pianisten
17 Jahre später ist Teo Gheorghiu international erfolgreicher Pianist, künstlerischer Leiter der Konzertgesellschaft Freiburg und Dozent an der Musikhochschule Freiburg. Auf die Frage angesprochen, warum er nie mehr in einem Film mitspielte, antwortet er: «Vor Vitus habe ich schon sieben Jahre Klavier gespielt. Musik war und blieb meine erste grosse Liebe. Dennoch: Die zwei Monate auf dem Filmset waren eine super Erfahrung für mich.»
Den Grossteil seiner musikalischen Ausbildung absolviert er in London und in Philadelphia. In London fühlt sich der heute 31-Jährige so wohl, dass er 2015 in einem Interview sagt, er wolle nicht mehr in die Schweiz zurückkehren. Umgestimmt hat ihn die Liebe: Gemeinsam mit seiner Partnerin Melanie und seiner dreijährigen Tochter Gioia wohnt er heute in Freiburg.
Rumänische Wurzeln als Inspiration
Geboren und aufgewachsen ist Gheorgiu in der Schweiz. Wurzeln hat der Schweiz-Kanadier jedoch auch noch in Rumänien. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2018 geht er diesen Wurzeln nach. Gheorghiu fährt mit dem Fahrrad von Rüti ZH, wo er aufgewachsen ist, bis nach Rumänien zum Grab seines Vaters. Die Reise an sich und die rumänische Kultur sollten später als Inspiration für sein Album «Roots» dienen, welches 2022 erscheint.
Wer den Piano-Virtuosen live erleben möchte, kann dies schon sehr bald tun: Am 14. Oktober spielt Teo Gheorghiu sein neustes Solo-Programm in der Aula Magna der Universität Freiburg.