Die Böden des Kantons Wallis sind verschmutzt – zum Beispiel rund um Visp. Das Quecksilber stammt von der Lonza, die zwischen 1930 und 1970 den Grossgrundkanal mit industriellen Abwässern belastet hatte. Die Sanierung der Böden läuft derzeit. Bis jetzt wurde rund die Hälfte aller verschmutzten Parzellen gesäubert.
Die Verschmutzung war Mitte 2010 bei Vorarbeiten für den Bau der Walliser Autobahn A9 entdeckt worden. Davon ging jedenfalls die Öffentlichkeit aus. Die Behörden des Kantons sollen bereits vor 40 Jahren von der Verschmutzung gewusst haben.
Wegen diesem Vorwurf an die Behörden forderte das Walliser Kantonsparlament 2018 einen Bericht der Geschäftsprüfungskommission GPK. Seit einigen Wochen liegt dieser Bericht nun vor.
Das steht im GPK-Bericht
Die Behörden hatten früher von den Verschmutzungen gewusst, als sie zugegeben hatten. Zu diesem Schluss kommt der Bericht der GPK. Das sei zwar nicht schmeichelhaft, aber teilweise zu erklären durch das damals fehlende Umweltbewusstsein.
Zudem gebe es weitere Ungereimtheiten: Einige Papiere bei der Dienststelle für Umwelt seien verschwunden. Wer dafür verantwortlich ist und weshalb die Papiere verschwunden sind, ist offen.
Die GPK empfiehlt nun, die Dienststelle für Umwelt zu reorganisieren. Die technischen Mitarbeitenden sollen juristisch besser unterstützt werden, weil sich im Zusammenhang mit den Altlasten viele Rechtsfragen stellten.
Und nun?
Das Parlament debattierte am Donnerstag über den Bericht der GPK. Es konnte den Bericht nur zur Kenntnis nehmen. Forderungen konnte das Parlament keine beschliessen.
Der Bericht werfe ein schlechtes Licht auf CVP-Staatsrat Jacques Melly. Er ist das zuständige Regierungsmitglied. SP und SVP fordern, dass Melly das Umweltamt entzogen wird. Er reagiert klar und deutlich.
Ich gebe mein Amt nicht ab.
Er könne mit Druck umgehen. Es gebe für ihn keinen Grund, das Umweltdossier abzugeben – und schon gar nicht, sein Amt zur Verfügung zu stellen.