Der Traum vom Eigenheim ist bei vielen Schweizerinnen und Schweizern trotz Platzknappheit vorhanden, auch in den Städten. Der Basler Grosse Rat hat deshalb vor kurzem einen Vorstoss überwiesen, mit dem Platz geschaffen werden soll für Kleinstwohnungen und -häuser, sogenannte «Tiny Houses» oder «Tiny Homes». Die Wohnungen sind im Schnitt nur zwischen 15 und 45 Quadratmeter gross. «Tiny Houses» brauchen aber nicht nur weniger Platz, sie sind auch wesentlich günstiger als herkömmliche Wohnungen oder Häuser.
Beim Dreispitz oder im Rheinhafen
Der Vorstoss wurde von allen Fraktionen ausser der SVP unterstützt. Die Basler Regierung muss nun Gebiete in der Stadt definieren, wo solche Wohnformen möglich sind. «Das können Entwicklungsgebiete sein beim Dreispitz oder beim Rheinhafen», sagt GLP-Grossrätin Katja Christ, die den Vortoss initiiert hat. Geschaffen werden sollen nicht nur Kleinsthäuser, sondern in einer Stadt wie Basel eigneten sich vor allem auch Kleinstwohnungen. «Solche Wohnungen können auch übereinander gestapelt werden.»
Während Politiker in Basel noch über mögliche Standorte und Ideen diskutieren, ist man im Baselbiet bereits einen Schritt weiter. In Liestal gibt es konkrete Pläne für eine ganze Siedlung mit Mini-Häusern. Arealentwickler Hans-Jörg Fankhauser will auf dem ehemaligen Burri-Mangold-Areal in Liestal 100 solche «Tiny Houses» aufstellen lassen.
«Diese neue Wohnform entspricht einem Bedürfnis», sagt Fankhauser. Die einzelnen Wohnungen seien zwar nur zwischen 20 und 30 Quadratmeter gross, aber vier Meter hoch. «Einzelne Wohnungen können demnach auch zweistöckig ausgestaltet werden», sagt Fankhauser.
Neben den Kleinsthäusern sollen am gleichen Ort auch Arbeitsplätze entstehen, Büroräumlichkeiten für Start-Ups. In zwei Jahren sollen dann die ersten «Tiny Houses» in Liestal stehen.