Gut 120 Millionen Franken hat das neue Urner Kantonsspital in Altdorf gekostet, knapp drei Jahre dauerten die Bauarbeiten. Im vergangenen Juli schliesslich zog der gesamte Spitalbetrieb vom alten Gebäude in den Neubau um. Doch nun steht im Zusammenhang mit dem Kantonsspital bereits die nächste Volksabstimmung an.
Es geht um gut 6 Millionen Franken für eine neue Einstellhalle für die Ambulanzfahrzeuge und die Sanierung des Spitalgebäudes aus dem 19. Jahrhundert. 4 Millionen Franken konnte das Kantonsparlament dazu in eigener Kompetenz beschliessen – die zusätzlich notwendigen knapp 2 Millionen Franken unterliegen dem obligatorischen Referendum und kommen darum am 25. September an die Urne.
Heutiges Personalhaus soll weg
Vorgesehen ist, das Spitalgebäude von 1872 soweit umzubauen, dass zwei Arztpraxen, das Beratungsbüro der Lungenliga sowie Büro und Pikettzimmer des Rettungsdienstes darin Platz finden. Ausserdem sollen in den oberen Geschossen insgesamt 26 Personalzimmer eingerichtet werden.
Im Gegenzug ist geplant, das heutige Personalhaus rückzubauen, um den Spitalpark zu vergrössern. Das rund 60-jährige Gebäude sei in schlechtem Zustand und mit seinen Etagenduschen nicht mehr zeitgemäss ausgestattet, finden Regierung und Parlament – darum stehe es zu weiten Teilen auch leer.
Zudem soll auf dem Spitalgelände ein Stützpunkt für die Ambulanzfahrzeuge entstehen. Der Rettungsdienst wurde im Kanton Uri 2020 ausgebaut, seitdem verfügt er über drei Krankenwagen und ein Notarztfahrzeug. Allerdings stehen diese Autos an drei verschiedenen Orten rund um das Spital.
Künftig sollen sie unmittelbar neben den Räumen des Rettungsdienstes im alten Spital auf ihre Einsätze warten, in einer heizbaren Halle, die es auch erlaubt, die Medikamente in den Autos richtig zu lagern. Die Ausrückzeit der Ambulanzen soll sich dadurch verringern.
Überall ein «Ja», ausser bei den Grünen
Richtig umstritten ist die Vorlage nicht – das Parlament verabschiedete sie im Frühling ohne Gegenstimme, praktisch alle Parteien fassten im Vorfeld der Volksabstimmung die Ja-Parole. Einzig die Grünen beschlossen Stimmfreigabe, da sich ein Teil ihrer Mitglieder am geplanten Rückbau des Personalhauses stört. Aus ihrer Sicht wäre es sinnvoller, das Gebäude zu sanieren, um es weiterhin verwenden zu können, etwa als Unterkunft für Geflüchtete.
Vereinzelte Kritik an der Vorlage gab es auch an den Parteiversammlungen der Grünliberalen und der Mitte. Auf Unverständnis stiess teilweise, dass trotz eines neuen Spitals weiterhin Geld für Neubauten nötig ist. Von «Salamitaktik» war die Rede und es kam die Frage auf, ob wohl noch weitere Kosten im Zusammenhang mit dem neuen Spital auf den Kanton Uri zukämen.
Die Regierung stellt sich aber auf den Standpunkt, schon bei der Spitalabstimmung von 2017 sei kommuniziert worden, dass die weitere Verwendung der Nebengebäude separat behandelt werden müsse – und dass damals noch nicht klar gewesen sei, dass der Rettungsdienst ausgebaut werde.