- Das Vereinigte Königreich hat im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an Bootsmigranten verzeichnet.
- Wie die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Zahlen des Innenministeriums meldete, belief sich die Zahl der Menschen, die in kleinen Booten den Ärmelkanal nach England überquerten 2022 auf knapp 46'000.
- Das sind etwa 17'000 mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie.
Die konservative Regierung in London versucht, die Menschen durch eine rigide Abschiebepolitik abzuschrecken. Nach ihrem Willen sollen Menschen, die das Land in kleinen Booten erreichen, ohne Prüfung eines Asylantrags nach Ruanda geflogen werden können und dort stattdessen um Asyl ersuchen.
Der Londoner High Court hatte dieses Vorgehen kürzlich für grundsätzlich rechtmässig erklärt. Trotzdem gab es bisher noch keinen derartigen Flug. Ein erster Versuch war im Sommer am Widerstand des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte gescheitert.
UNHCR: London bricht internationale Verpflichtungen
Die UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR wirft London einen Bruch seiner internationalen Verpflichtungen vor. Trotzdem kündigte Premierminister Rishi Sunak kurz vor Weihnachten an, im neuen Jahr die Asylgesetzgebung weiter zu verschärfen. Damit solle Menschen, die das Land unter Umgehung der Grenzbehörden erreichen, der Weg zu einem erfolgreichen Asylverfahren verbaut werden.