- 70 Hochzeitspaare sind am Montag in der afghanischen Hauptstadt Kabul gleichzeitig den Bund der Ehe eingegangen.
- Die Vorbereitungen sollen mehrere Wochen gedauert haben.
- Organisiert wurde die Feier von einer Wohltätigkeitsorganisation, da vielen Paaren die finanziellen Möglichkeiten für ein eigenes Fest fehlen.
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Bild 1 von 6. Die 70 Paare gehören zu der ärmeren Bevölkerungsschicht des Landes. Sie trifft die Wirtschaftskrise besonders. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Die Rechte der Frauen sind seit der Machtübernahme der Taliban stark eingeschränkt. So hat die Taliban-Führung allen afghanischen Frauen befohlen, in der Öffentlichkeit Vollverschleierung zu tragen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Eine afghanische Braut hat sich im Vorfeld ihre Hände mit traditionellem Henna verzieren lassen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Sayed Ahmad Selab ist der Leiter der Wohltätigkeitsstiftung Selab Charity Foundation, die die Massenhochzeitszeremonie organisiert hat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Im Saal warten die afghanischen Bräutigame auf ihre Bräute. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Eine Torte für jedes Paar. Ein eigenes Design können sich die wenigsten leisten. Bildquelle: Keystone.
Nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August 2021 leidet Afghanistan unter einer schweren Wirtschaftskrise. Viele Paare können sich die üblicherweise grossen und teuren Festlichkeiten kaum mehr leisten. «Viele von ihnen bleiben jahrelang verlobt, können aber nicht den Bund fürs Leben schliessen», erklärte der Veranstalter Sajed Ahmad Selab.
Vor der Feier beschäftigte die Veranstalter insbesondere Sorgen vor einem möglichen Anschlag. Bereits in der Vergangenheit wurden Feierlichkeiten und Hochzeiten von Extremisten angegriffen.
Aussereheliche intime Beziehungen werden im traditionellen und muslimischen Teil der afghanischen Gesellschaft nicht akzeptiert. Unter den Taliban wurden die Regeln und Strafen bei Missachtung verschärft. Insbesondere Frauenrechte wurden massiv eingeschränkt.