- 70 Hochzeitspaare sind am Montag in der afghanischen Hauptstadt Kabul gleichzeitig den Bund der Ehe eingegangen.
- Die Vorbereitungen sollen mehrere Wochen gedauert haben.
- Organisiert wurde die Feier von einer Wohltätigkeitsorganisation, da vielen Paaren die finanziellen Möglichkeiten für ein eigenes Fest fehlen.
Nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August 2021 leidet Afghanistan unter einer schweren Wirtschaftskrise. Viele Paare können sich die üblicherweise grossen und teuren Festlichkeiten kaum mehr leisten. «Viele von ihnen bleiben jahrelang verlobt, können aber nicht den Bund fürs Leben schliessen», erklärte der Veranstalter Sajed Ahmad Selab.
Vor der Feier beschäftigte die Veranstalter insbesondere Sorgen vor einem möglichen Anschlag. Bereits in der Vergangenheit wurden Feierlichkeiten und Hochzeiten von Extremisten angegriffen.
Aussereheliche intime Beziehungen werden im traditionellen und muslimischen Teil der afghanischen Gesellschaft nicht akzeptiert. Unter den Taliban wurden die Regeln und Strafen bei Missachtung verschärft. Insbesondere Frauenrechte wurden massiv eingeschränkt.