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Abstürze von Boeing 737 Max 8 Angehörige von Absturz-Opfern fordern Milliardenstrafe für Boeing

  • Die Angehörigen von Opfern der Abstürze zweier Flugzeuge des Typs 737 MAX haben massive Strafen für den Hersteller Boeing gefordert.
  • Das US-Justizministerium solle eine Busse von bis zu 24.78 Milliarden Dollar erwirken und strafrechtlich gegen den Flugzeugbauer vorgehen.
  • Bei den Unglücken waren 2018 und 2019 knapp 350 Menschen ums Leben gekommen.

«Da es sich bei Boeings Verbrechen um das tödlichste Unternehmensverbrechen in der Geschichte der USA handelt, ist eine Höchststrafe von mehr als 24 Milliarden Dollar rechtlich gerechtfertigt und eindeutig angemessen», schrieb Paul Cassel, ein Anwalt, der 15 Familien vertritt, in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben an das Justizministerium.

Cassell schrieb ausserdem, dass die Regierung Beamte strafrechtlich verfolgen sollte, die zum Zeitpunkt der Abstürze 2018 und 2019 an der Spitze von Boeing standen, einschliesslich des damaligen CEO Dennis Muilenburg.

vorne weisse Rosen am Boden und gelbes Absperrband, dahinter verschwommen Trümmer und Mernschen
Legende: Äthiopien 2019: Trauer an Absturzstelle der Boeing 737 der Ethiopian Airlines. 157 Menschen kamen ums Leben. IMAGO / VCG

Insgesamt kamen bei den Abstürzen 346 Menschen ums Leben. Der erste Absturz ereignete sich im Oktober 2018, als eine Boeing 737 Max 8 der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air in die Javasee stürzte. Der zweite Absturz ereignete sich im März 2019, als eine 737 Max 8 der Ethiopian Airlines sechs Minuten nach dem Start von Addis Abeba fast senkrecht auf ein Feld stürzte.

Mögliche Fortsetzung des Strafverfahrens

Der Vorstoss der Familien kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Justizministerium prüft, ob es eine Strafverfolgung wegen Betrugs gegen Boeing wieder aufnehmen soll. Letzten Monat stellte die Staatsanwaltschaft fest, dass das Unternehmen gegen einen Vergleich aus dem Jahr 2021 verstossen hat.

Der Vergleich schützte das Unternehmen vor einer strafrechtlichen Verfolgung wegen angeblicher Irreführung der Aufsichtsbehörden, die die Flugzeuge des Typs 737 MAX genehmigt hatten. Der Konzern hingegen wies den Verstoss zurück.

Die Bundesstaatsanwälte haben bis zum 7. Juli Zeit, dem Gericht Pläne für das weitere Vorgehen vorzulegen. Dies könnte die Fortsetzung des Strafverfahrens oder Verhandlungen über einen Vergleich beinhalten.

Video
Archiv: Startverbot für Boeing 737 Max 9
Aus Tagesschau vom 07.01.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 33 Sekunden.

SRF 4 News, 19.06.2024, 21 Uhr ; 

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