- Der CEO von Boeing, Dave Calhoun, wird Ende 2024 aus dem Unternehmen ausscheiden.
- Auch Verwaltungsratschef Larry Kellner und der Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, werden abtreten.
- Dies geht aus einer Mitteilung des krisengeschüttelten Flugzeugbauers hervor.
«Wie Sie wissen, war der Vorfall auf dem Alaska Airlines Flug ein Wendepunkt für Boeing. Wir müssen weiterhin mit Demut und vollständiger Transparenz auf diesen Vorfall reagieren. Ausserdem müssen wir auf allen Ebenen des Unternehmens ein umfassendes Engagement für Sicherheit und Qualität an den Tag legen», so Calhoun in einem Brief an die Mitarbeiter.
Bei einem Flugzeug des Typs Boeing 737-9 Max mit 177 Menschen an Bord war Anfang Jahr in rund 4900 Metern Höhe ein Kabinenteil samt Fenster weggeflogen. Der Vorfall ereignete sich bei einem von Alaska Airlines betriebenen Flug von Portland im US-Bundesstaat Oregon zum Flughafen Ontario. Gemäss US-Unfallermittlern fehlten vier Bolzen in der Nähe des herausgerissenen Rumpfteils.
Miserables Zeugnis der US-Luftaufsichtsbehörde
Nach mehreren weiteren gravierenden Pannen veröffentlichte die «New York Times» Teile des Untersuchungsberichtes der US-Luftaufsichtsbehörde FAA. Diese stellt Boeing demnach ein miserables Zeugnis aus. Bei 33 Audits erfüllte Boeing die gesetzlichen Sicherheits- und Qualitätsstandards nicht. Der Boeing-Hauptzulieferer Spirit Aero Systems, der unter anderem den Rumpf der Boeing-Maschinen baut, erfüllte die Vorgaben in sechs von 13 Fällen nicht.
Hinzu kam der Tod eines Boeing-Whistleblowers unter Gewaltanwendung. Der 62-jähriger Ingenieur wurde tot in seinem Auto in South Carolina aufgefunden. Die Hintergründe sind nach wie vor unklar. Der Ingenieur hatte seit 2019 öffentlich auf Sicherheitsprobleme bei Boeing aufmerksam gemacht.