- In Afghanistan ist am Mittwoch erstmals seit der Machtübernahme der Taliban eine Hinrichtung öffentlich bestätigt worden.
- Es sei ein Mann hingerichtet worden, heisst es von der Regierung.
- Dem Opfer wurde vorgeworfen, im Jahr 2017 einen Mann erstochen zu haben.
Die Hinrichtung wurde im Westen des Landes in der Provinz Farah vollzogen – in Anwesenheit von mehr als einem Dutzend Vertretern der radikal-islamischen Taliban.
Laut einem Regierungssprecher wurde die Hinrichtung durch den Vater des Opfers ausgeübt, der den Mann mit drei Schüssen tötete. Der Fall sei von drei Gerichten untersucht worden. Ausserdem habe der geistliche Anführer der Gruppe die Hinrichtung genehmigt.
Todesstrafe nie abgeschafft
In den vergangenen Wochen hatte das Oberste Gericht des Landes öffentliche Auspeitschungen von Männern und Frauen verkündet. Dabei ging es unter anderem um Raubfälle oder Ehebruch. Die Vereinten Nationen (UNO) hatten die Behörden aufgefordert, öffentliche Prügelstrafen umgehend einzustellen.
Auspeitschungen und Steinigungen waren vor allem während der Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 in Afghanistan an der Tagesordnung. Später waren es eher Ausnahmen, als vom Ausland gestützte Regierungen das Land führten. Die Todesstrafe wurde in Afghanistan aber nie abgeschafft.