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Ausschreitungen in Amsterdam
Aus Tagesschau vom 08.11.2024.
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Ajax gegen Maccabi Tel Aviv Nach Krawallen in Amsterdam: Das ist bekannt

In Amsterdam ist es zu gewaltsamen Zusammenstössen von Propalästinensern und Israelis gekommen. Ein Überblick.

    Das ist passiert: Nach dem Fussballspiel in der Europa League von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend hatten propalästinensische Jugendliche nach Angaben von israelischen Zeugen Fans angegriffen, als diese aus dem Stadion ins Zentrum der Stadt zurückkamen. Menschen berichteten von beängstigenden Momenten. Sie seien von maskierten jungen Männern verfolgt, geschlagen und getreten worden. Stadt und Polizei teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, propalästinensische Jugendliche seien «aktiv auf die Suche gegangen nach israelischen Fans, um sie anzugreifen und zu misshandeln». Israelische Fans sollen sich auch provozierend verhalten haben, berichteten Zeugen. Auf Videos im Internet ist zu sehen, dass sie palästinensische Flaggen von Häusern zerren und beleidigende Parolen rufen.

Menschen demonstrieren auf einem Gehweg in der Stadt bei Nacht.
Legende: Demonstranten mit palästinensischen Fahnen vor dem Fussballspiel am Anton de Komplein in Amsterdam. Ursprünglich war die Demonstration an der Johan-Cruijff-Arena selbst geplant. Dies wurde jedoch von der Stadtverwaltung aus Sicherheitsgründen verboten. (7.11.2024) Keystone/EPA/JEROEN JUMELET

Anbahnende Gewalt: Bereits vor dem Spiel gab es im Zentrum der Stadt Zusammenstösse zwischen israelischen Fussballfans und Sicherheitskräften. Dabei wurden laut Polizei etwa zehn Personen wegen Störung der öffentlichen Ordnung und des verbotenen Besitzes von Feuerwerkskörpern festgenommen. Vor dem Spiel war es auch in der Nähe des Stadions im Südosten der Stadt zu Auseinandersetzungen gekommen. Etwa 200 Demonstranten versuchten nach Angaben der Polizei, zu der Spielstätte zu gelangen.

Verletzte und Verhaftungen: Bei den Attacken auf israelische Fussballfans in Amsterdam sind insgesamt 20 bis 30 Menschen verletzt worden, die meisten leicht. Fünf Personen mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Alle seien wieder entlassen worden, teilte die Bürgermeisterin Femke Halsema vor der Presse in der niederländischen Hauptstadt mit. Zehn Verdächtige befinden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch in Haft, davon sind zwei minderjährig. Insgesamt waren bei den Ausschreitungen 62 Personen festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, alle mutmasslichen Täter mit aller Härte zu verfolgen. Stadt und Justiz untersuchen nun die Vorfälle.

Reaktionen aus Israel: Die Gewalt hatte in Israel empörte Reaktionen ausgelöst. Politiker sprachen von einer Jagd auf Juden. Die israelische Regierung wollte zwei Flugzeuge schicken, um Maccabi-Anhänger abzuholen. Israels Aussenminister Gideon Saar war am Nachmittag in Amsterdam eingetroffen, um dort mit Vertretern der niederländischen Regierung zu sprechen. Das Büro des israelischen Regierungschefs schreibt auf X: «Ministerpräsident Netanjahu nimmt den schrecklichen Vorfall sehr ernst und fordert die niederländische Regierung und die Sicherheitskräfte auf, energisch und schnell gegen die Randalierer vorzugehen und die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten.»

Niederlande entsetzt: Auch niederländische Politiker waren entsetzt. Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof brach seinen Aufenthalt in Budapest bei einem EU-Gipfel ab. Auf X verurteilt er diese «antisemitischen Angriffe» und bezeichnete sie als «inakzeptabel». Die Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema sprach von einem «tiefschwarzen Nacht» und einer «Schande für Amsterdam». «An mehreren Stellen in der Stadt wurden Fans belagert, misshandelt und mit Feuerwerkkörpern beworfen», sagte Halsema. Die Stadt kündigte auch scharfe Sicherheitsmassnahmen an, um Israelis und Juden in Amsterdam zu schützen. Auch der niederländische König Willem-Alexander meldete sich zu Wort. Juden müssen sich laut ihm in der Niederlande sicher fühlen können. «Wir schlagen unsere Arme um sie und lassen sie nicht los.»

SRF 4 News, 8.11.2024, 8 Uhr ; 

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